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Schule in Reitsch muss dringend saniert werden


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Stockheim, Dienstag, 20. März 2018

Der Gemeinderat Stockheim brachte den Förderantrag für das 52 Jahre alte Gebäude auf den Weg. Es soll auch barrierefrei werden.
Das 52 Jahre alte Schulgebäude in Reitsch ist sanierungsbedürftig. Die Gemeinde stellt daher einen Zuschussantrag. K.- H. Hofmann


Der Gemeinderat Stockheim hat in seiner Sitzung am Montag im Rathaus die Bewerbung für das Schulgebäude in Reitsch zum Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur (KIP-S) beschlossen. Das Schulgebäude wurde 1966 eingeweiht und weist nach 52 Jahren altersbedingt Mängel auf, die abgestellt werden müssen, erörterte Bürgermeister Rainer Detsch (FW). Er informierte die Räte auch über die schon geführten Vorgespräche wegen der Förderung.

Da die Gemeinde Stockheim beim Förderprogramm zum Kreis der finanzschwachen Kommunen zählt, wurde in Abstimmung mit der Schulleitung, dem Architekturbüro 3 D Detsch und dem Ingenieurbüro Berndorfer (technische Gebäudeausstattung) eine Bewertung der beiden Grundschulgebäude in Stockheim und Reitsch vorgenommen. Es hat sich herausgestellt, dass bei der Reitscher Schule größerer Handlungsbedarf besteht. Somit stellt man die Planungsabsichten der Schule in Stockheim hinten an und setzt die Priorität auf das Reitscher Schulgebäude.

Dem Bürgermeister liegt dabei besonders die Barrierefreiheit am Herzen. Nach dem Rathaus wollen wir auch die Schule barrierefrei zugänglich machen, denn es sollen auch Kinder mit Gehbehinderung freien Zugang zur Schule haben. Nach Vorgesprächen stellte sich heraus, dass die Gemeinde Stockheim wohl aus dem Fördertopf Maßnahmen mit einer Fördersumme von 800 000 Euro einbringen kann, welche die Schule Reitsch betreffen.


Kosten von 4,5 Millionen Euro

Grob beziffert wurde der Bedarf bei der Schule in Reitsch auf 4,5 Millionen Euro. Dies beinhaltet die Sanierung der Flachdächer oder die Erneuerung des Hallenbodens in der Turnhalle. Herausgelöst aus dem Gesamtpaket wurden eine Aufzugsanlage, die sanitären Einrichtungen und ein zweiter Rettungsweg. Derzeit wird vom Architekturbüro 3 D Detsch eine Kostenschätzung erstellt, die dann Grundlage für das Antragsverfahren sein soll.

"Die Gemeinde freut sich über diese kommunalen Investitionsprogramme, deren Fördergelder auch kommen und für die Verwaltung relativ geringen Aufwand bedeuten. Dabei kann die Gemeinde selbst Prioritäten setzen und andere Maßnahmen dransetzen", so Bürgermeister Detsch. "Die Gemeinde sollte sich diese Chance der Förderung von Teilmaßnahmen nicht entgehen lassen. Die Verwaltung favorisiert ganz klar eine Förder-Antragsstellung", informierte der Rathauschef und erhielt vom Gremium einstimmig grünes Licht für eine Förder- Bewerbung. Auch die Förderung durch die Förderoffensive Nordostbayern-Oberfranken sei ein Segen für die Kommune.

Ebenso beschloss der Gemeinderat einstimmig, für das Projekt "Erwerb des Teilgrundstücks Dorfstraße 19 in Reitsch und anschließender Abbruch" einen Antrag auf Förderung aus dem Programm "Förderoffensive Nordostbayern-Oberfranken" zu stellen. Inzwischen liegt nämlich eine Mitteilung des Amtes für Ländliche Entwicklung Bamberg (ALE) vor, dass dieses Vorhaben als förderfähig im Sinne der Offensive eingestuft wird. Gleichzeitig wurde für Grunderwerb und Abbruch die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erteilt. Das ALE fördert die beabsichtigten Maßnahmen mit 90 Prozent.

Parallel dazu wurde bei der Regierung von Oberfranken eine Anfrage wegen der Förderung der Schaffung eines Stellplatzes für das neue Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Reitsch gestellt. Beide Varianten - sowohl der Anbau eines Stellplatzes am bestehenden Feuerwehrgerätehaus, als auch ein Stellplatz als separate Garage auf dem Grundstück Dorfstraße 19 - sind förderfähig im Sinne der Feuerwehrzuwendungsrichtlinien.


Förderzusage für Haßlach

Mit Freude konnte der Bürgermeister auch über eine Förderzusage für zwei Fahrzeugstellplätze am Feuerwehrgerätehaus der Feuerwehr Haßlach informieren. Der Gemeinde wurden 57 750 Euro zugesagt. Eine weitere Baumaßnahme soll am Bauhof mit dem Bau einer 30 auf zehn Meter, großen Lagerhalle vorgenommen werden. Hierfür fassten die Räte einen Grundsatzbeschluss.

Den Zuschlag für die Kanalarbeiten Oberflächenentwässerung des Gemeindeteils "Büttnerszeche" erhält die Firma STL Sonneberg, weil sie mit 95 854,50 Euro das günstigste und wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat. Die sehr großen Angebotsunterschiede veranlassten Zweiten Bürgermeister Siegfried Weißerth zu der Aussage, "es ist eine Unverschämtheit gegenüber der öffentlichen Hand, wie schamlos die gute Auftragslage für einen Riesenreibach ausgenutzt wird".


Zuschüsse für Sportvereine

Die Gemeinde unterstützt ihre Vereine und die darin ehrenamtlich engagierten Idealisten ideell, aber auch finanziell. Auf seine Anträge hin wurde dem FC Stockheim für die Sanierung der Fenster und Türen am Sportheim 399,71 Euro und zur Sanierung des Spielplatzes am Sportgelände 371,21 Euro gewährt. Für die Dachsanierung und Errichtung einer Solaranlage wird dem 1. FC Burggrub maximal 4953,16 Euro an Zuschuss gewährt.

Dem Neubau eines Ferienwohnhauses in der Wolfersdorfer Straße wurde gemeindliches Einvernehmen erteilt.

Kämmerer Stephan Urban legte die Jahresrechnung 2016 für das Wasserwerk vor. Die Jahresrechnung wurde mit einem Jahresverlust in Höhe von 106 882,36 Euro festgestellt.


Baumfällungen unnötig?

In der Bürgerfragestunde beschwerte sich Detlef Heublein über zwei Baumfällungen am Maxschacht, die seiner Meinung nach unnötig waren. Die Bäume hätten keine Gefahr dargestellt. Ferner fragte er nach dem Sachstand wegen illegaler Bauschuttentsorgung in der Bremersgasse. Hierzu verwies der Bürgermeister auf ein laufendes Verfahren mit dem Landratsamt. Zu den Baumfällungen meinte er, es sei laut Aussage seiner zertifizierten Baumspezialisten eine Gefahr von den Bäumen ausgegangen. Dies müsse er akzeptieren, weil er Verantwortung trage. Außerdem sei ein Baum nicht gefällt, sondern lediglich zurückgeschnitten worden.

Auf Nachfrage informierte Detsch, dass die Bahnunterführung zum Maxschacht wohl nach jüngster Bahnauskunft wohl in der ersten Jahreshälfte für den Verkehr freigegeben werden kann.