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Schülerbeförderung im Kreis Kronach soll besser werden


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 18. November 2013

Im Kronacher Kreisausschuss herrscht Einigkeit, dass die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen auf dem Schulweg oberstes Ziel sein muss. Mit der Fahrplanänderung der Bahn im Dezember wird eine Verbesserung erhofft.
Die Überfüllung der Züge im Schulverkehr, vor allem an Freitagen, soll bald der Vergangenheit angehören. Die Bahn will reagieren und Fünfteiler einsetzen. Foto: Archiv/Astrid Vetter


Vertragstreue beim Bahnverkehr einfordern, ein flexibleres Verhalten der Schüler anstreben, Buslinien zur Entlastung erweitern - die Gedankenspiele im Kreisausschuss gingen gestern Vormittag in viele Richtungen. Freie Wähler und CSU hatten mit Anträgen darauf gedrängt, das heikle Thema "Schülerbeförderung" erneut auf den Tisch zu bringen.

Vor allem der Bahnverkehr aus dem und in den nördlichen Landkreis sorgt laut Landrat Oswald Marr (SPD) immer wieder für Gesprächsbedarf. Die jüngsten Beschwerden, die zwar über Facebook die Runde gemacht hätten, aber zunächst nicht im Landratsamt eingelaufen seien, hätten jedoch eine neue Qualität erreicht. "Der Freitagnachmittag ist wohl der Hauptproblempunkt in Nordrichtung", erläuterte er die Erkenntnisse zum Bahnverkehr der Schüler ab Kronach. Hierzu habe man Gespräche geführt, um eine Verbesserung zu erreichen. Das Resultat: Ab der Fahrplanumstellung (15. Dezember) soll ein so genannter Fünfteiler von der Bahn eingesetzt werden. Angeblich sei dieser sogar schon am vergangenen Freitag aufs Gleis gebracht worden. Bisher seien Vier-, teilweise sogar nur Dreiteiler gefahren, die weniger Platz bieten.


Landkreis bleibt am Ball
"Wir sind an dem Thema dran und probieren, alles zu machen", unterstrich Marr. "Es ist aber keine Einflussnahme darauf möglich, dass Stehplätze zugelassen sind", wies er im gleichen Atemzug die Kritik von MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) zurück, dass die Schüler Sitzplätze bräuchten. Diese Regelung sei gesetzlich vorgegeben.
Klaus Löffler (CSU) regte an, die Buslinie 8328 künftig über Windheim/Hirschfeld fahren zu lassen, um eine Verbesserung der Schülerbeförderung zu erreichen. Außerdem würde er gerne prüfen lassen, ob die Linie 8342 (aus Tettau) die Schüler nicht von Pressig aus noch nach Kronach bringen könnte. Bisher steigen die Schüler in Pressig in die Bahn um, während der Bus als Leerfahrt nach Kronach rollt. Mögliche Mehrkosten sollten einem die Kinder wert sein, betonte Löffler.

Jens Korn (CSU) ärgerte sich über den möglichen Vertragsbruch seitens der Bahn, da diese eben mehrfach eine zu niedrige Platzkapazität zur Verfügung gestellt haben soll. Er fügte aber auch an, man dürfe das Problem der Überfüllung nicht nur auf die Züge beschränkt sehen, weil es auch in den Schulbussen alles andere als rosig aussehe. "Sie sollten Konkretes nennen, und keine pauschale Schwarzmalerei betreiben", wehrte sich Landrat Marr jedoch gegen eine allgemeine Verurteilung des Schülerbeförderungssystems im Landkreis. Allerdings pflichtete Ingrid Steinhäuser (Frauenliste) dem CSU-Kreisrat bei.


Verkehrsausschuss wurde 2012 abgelehnt
Richard Rauh (SPD) erinnerte angesichts der fortdauernden Diskussionen die Mitglieder des Gremiums daran, dass ein Antrag seiner Fraktion auf Bildung eines Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur im Juni 2012 abgelehnt worden sei. Jens Korn erwiderte, dass man nicht für jedes Problem einen Ausschuss schaffen müsse. Und Klaus Löffler unterstrich, dass die zukünftige Entwicklung der Schülerbeförderung jedem im Kreistag am Herzen liege - unabhängig von der Entscheidung über den abgelehnten Ausschuss. "Da sitzen wir alle in einem Boot!"