Schüler in Kronach liefen für den guten Zweck
Autor: Heike Schülein
Kronach, Montag, 29. Oktober 2012
Bereits zum zehnten Mal fand an der Siegmund-Loewe- Realschule ein Sponsorenlauf statt. Die Schüler erwanderten und erliefen zum Jubiläum fast 3500 Euro für soziale Zwecke.
Zurückgelegte 23.707 Kilometer und erzielte Spendengelder von über 44.000 Euro - es sind beeindruckende Zahlen, die der Sponsorenlauf der RS II seit seinem Bestehen vorzuweisen hat. Auch heuer hatten im Mai die damaligen Fünft- und Sechstklässler wieder ihre Laufschuhe geschnürt, um sich in den Dienst der guten Sache zu stellen.
Bei dem Schulprojekt konnte jeder so viel laufen wie er wollte. Zeitgleich begab sich eine Wandergruppe auf einen zehn Kilometer langen Weg zur Festung. Die Mädchen und Jungen legten dabei 2960 Kilometer zurück. Bereits im Vorfeld hatten sie sich Sponsoren im Verwandten- und Bekanntenkreis gesucht, die eine frei wählbare Summe pro gelaufenem Kilometer spendeten. Die Schüler durften über die Verwendung der Spendengelder, die jetzt offiziell übergeben wurden, selbst entscheiden. Gleichzeitig wurden die fleißigsten Spendensammler und besten Läufer geehrt.
Unglaubliche 30 Kilometer
"Ich bin stolz, so tolle Schüler an unserer Schule zu haben", lobte Rektor Uwe Schönfeld die Sportskanonen. Mit nahezu unglaublichen 30 zurückgelegten Kilometern schaffte der jetzige Sechstklässler Max Thiele die beste Laufleistung seit Bestehen des Sponsorenlaufs überhaupt. Auf die Frage, wie man so etwas schafft, zuckt der Unterrodacher mit den Schultern. "Ich bin halt sportlich und habe Kondition und Ausdauer. Ich spiele auch Fußball bei uns in der Jugend und trainiere entsprechend.
Besonders tief in die Tasche greifen mussten die Angehörigen von Alessa Wolf. So erreichte die jetzige Sechstklässlerin mit einer Spendensumme von 202,50 Euro mit großem Abstand Platz 1 der Spendensammler, gefolgt von Tobias Häublein mit 126 Euro und Gabriel Ploskona mit 120 Euro.
Seit 2009 besteht eine Patenschaft der RS II mit einer Schule in der Bamberger Partnerschaftsdiözese Thies im Senegal. Drei Mädchen wird dort mit einer jährlichen Spendensumme von je 250 Euro der Schulbesuch ermöglicht. Auch heuer wurden hierfür 750 Euro vom Sponsorenlauf gespendet.
Kein Geld für die Schule
Symbolisch entgegengenommen wurde das Geld von Gemeindereferent Martin Förtsch. "Im Senegal sind fast die Hälfte der Menschen Analphabeten. Viele Kinder können nicht zur Schule, weil sich die meisten Eltern das nicht leisten können", erklärte er. Ebenfalls mit einer Spende bedacht wurde die deutsch-rumänischen Hilfsinitiative "Gerrom". Der Verein leistet Hilfe in rumänischen Kranken- und Waisenhäusern. Dabei werden Hilfstransporte nach Rumänien gebracht. "Die Kosten für einen Lkw nach Rumänien belaufen sich auf 3600 Euro", berichtete Lehrerin Anja Betz, die bereits in diesem Jahr an der Schule eine Solibrot-Aktion für "Gerrom" mit initiierte.
Über weitere Spenden durften sich die Hilfsorganisation "Help" freuen, die Kindern in armen Ländern einen Schulbesuch ermöglicht, sowie die Hilfsorganisation "Leben braucht Wasser" für die Errichtung von Trinkwasser-Brunnen in Afrika. Diese Spende wurde symbolisch vom Zweiten Teuschnitzer Bürgermeister Stephanus Neubauer (FW) entgegengenommen, der allen Schülern und Verantwortlichen ein großes Lob für ihr Engagement zollte.
Die größte Spendensumme ging an die Familie Löffler aus dem Wallenfelser Stadtteil Wellesberg für ihren behinderten Sohn Moritz. Die Familie möchte für den Zehnjährigen ein spezielles Behinderten-Fahrrad anschaffen, deren Anschaffungskosten mit knapp 10.000 Euro sehr teuer sind. Die Mutter von Moritz, Bianca Löffler, war dankbar und gerührt: "Die Schule hat uns bereits vor einigen Jahren bei einer Delfin-Therapie finanziell unterstützt und jetzt wieder." Ihr besonderer Dank galt Vanessa Ströhlein. Die Schülerin hatte diesen Spenden-Verwendungszweck den Schülern vorgeschlagen. Auch Vanessa Dotzler hatte verschiedene Verwendungszwecke vorgestellt, für die alle Schüler dann abstimmen konnten.
Arbeitskreis gegründet
Beratungslehrer Ralf Müller bedankte sich vor allem bei dem eigens für den Sponsorenlauf gegründeten Arbeitskreis. Dieser habe sich nicht nur im Vorfeld hilfreich mit eingebracht, sondern auch bei der Durchführung. Dank zollte er zudem allen Sponsoren und Gönnern.