Druckartikel: Schöpfungsgeschichte auf Stoff

Schöpfungsgeschichte auf Stoff


Autor: Heike Schülein

Kronach, Sonntag, 13. Sept. 2015

Seit Samstag ist in der Kronacher Synagoge die Schau "Am Anfang war der Stoff - Quilt und Bibel" zu sehen. Die Kronacher Patchwork- und Quiltgruppe zeigt dabei textile Kostbarkeiten, darunter auch die Schöpfungsgeschichte.
Die Schöpfungsgeschichte auf Stoff beeindruckte die Besucher. Fotos: Heike Schülein


Licht und Land, Tag und Nacht, Meere, Wälder und Blumen, Sonne, Mond und Sterne, Tiere und schließlich der Mensch: Der siebenteilige Quilt, mit dem die 2002 gegründete Kronacher Patchwork- und Quiltgruppe die einzelnen Tage der Schöpfung darstellt, ist wie ein auf Stoff gebanntes Glaubensbekenntnis zu Ehren Gottes.
"Wichtig war uns eine Gemeinschaftsarbeit. Wir hatten nämlich die Erfahrung gemacht, dass diese Art der Arbeit uns fortbildet, uns voneinander lernen lässt und sie uns auch zusammenschweißt", sagte Christina Sammet in ihrer Einführung in die Ausstellung. Man spürt beim Betrachten der Handarbeit deutlich, wie viel Herzblut sie und die anderen elf kreativen Damen der Gruppe während des zweijährigen Entstehungsprozesses eingebracht haben. Jeweils einmal im Monat hatte sich die Gruppe im evangelischen Gemeindehaus in Kronach getroffen.


Die Schöpfungsgeschichte ist natürlich "der" Hingucker der Ausstellung. Zu sehen sind aber neben dem Gemeinschaftswerk noch weitere Arbeiten, die die Damen jede für sich alleine herstellten. Allesamt stellen Psalmen aus der Bibel dar. Sie "erzählen" von der frohen Botschaft, von Gottes Liebe, die er uns Menschen schenkt. Neben jedem Werk ist auch der Psalm aufgeführt, der die jeweilige Künstlerin zu ihrem Werk inspirierte. "Eigentlich", so Sammet, "wollten wir nach unserer letzten Ausstellung "Farbklänge" im Jahr 2011 nicht so schnell wieder ausstellen." Doch bereits ein Jahr später sei man wieder auf spannende Themen gestoßen - nämlich den runden Geburtstag von Lucas Cranach des Jüngeren sowie auf das Themenjahr 2015 "Bild und Bibel" zur Luther-Dekade. Mit der Ausstellung wolle man das Schaffen der Beiden auf ganz eigene Art und Weise würdigen. Gemeinsam habe man überlegt, wie man diese Thematik bildlich beziehungsweise als Quilt umsetzen könne und habe sich schließlich auf die Schöpfungsgeschichte geeinigt. Über dessen Werdegang haben die Damen auch ein Fotoalbum erstellt, das bei der Ausstellung ausliegt.
Musikalisch bereichert wurde die Ausstellungseröffnung von Philipp Sammet auf dem Schlagzeug. Die sehenswerte Ausstellung kann bis 27. September betrachtet werden.