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Schnellerer Schulweg im Kreis Kronach


Autor: Friedwald Schedel

Kronach, Montag, 27. Oktober 2014

Der Kreistag möchte, dass kein Jugendlicher länger als eine Stunde mit Bus oder Bahn zur weiterführenden Schule nach Kronach braucht. Die CSU hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.


Die Kinder und Jugendlichen, die rund um Kronach wohnen und eine weiterführende Schule besuchen, wissen gar nicht, wie gut sie es haben. Über einen Schulweg von maximal einer Stunde, wie - nach einem Antrag der CSU - vom Kreistag angestrebt, können sie nur lächeln. Die Küpser sind sechs Minuten mit dem Zug unterwegs, die Burggruber 18 Minuten mit dem Bus.

Viel schlimmer erwischt es da die Lauenhainer und Tettauer: Die sind rund eine Stunde am Morgen und etwa eineinhalb Stunden am Nachmittag auf Achse, nur die reine Fahrzeit gerechnet.

Der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch (CSU) machte eine ganze andere Rechnung auf: Ein Schüler, der am Schulzentrum in Kronach um 15 Uhr Unterrichtsende hat, ist erst kurz vor 18 Uhr zu Hause.




Der Bus fährt leer weiter

Noch skurriler: Der Bus, der die Tettauer über Buchbach zum Bahnhof Pressig bringt, fährt, nachdem alle ausgestiegen sind, um auf den vollen Zug aus Ludwigsstadt zu warten, leer nach Kronach weiter. Die Schüler sind um 7 Uhr in Kronach, der Unterricht beginnt jedoch erst um 7.40 Uhr. Mit solchen Kapriolen soll künftig Schluss sein. Marc-Peter Biedermann hatte übersichtliche Grafiken mit den Fahrzeiten von und zu den einzelnen Orten ausgearbeitet. Die frühe Ankunft des Zuges in Kronach begründete er damit, dass dies ein Zug des Öffentlichen Nahverkehrs sei, der auch Jugendliche für die Fachoberschule Kulmbach mit an Bord habe.


Forderungen erfüllt

Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder (CSU), der die Kreistagssitzung leitete, erinnerte an die Beschwerden der Eltern wegen überfüllter Züge, die schließlich zum Einschreiten geführt hätten. Ein Teil der Forderungen des CSU-Antrags sei bereits erfüllt, berichtete Wunder. Seit dem 17. Oktober seien an den Zug Richtung Norden zusätzliche Waggons angehängt. Mit unterschiedlichem Erfolg: Vorne hätten die Schüler gestanden, weil sie bei ihren sitzenden Kameraden sein wollten, hinten seien viele Plätze leer gewesen. Auch der zur Entlastung eingesetzte Bus sei nur mäßig ausgelastet gewesen. Das sei halt die Krux. Wegen der Kombikarte wisse man nicht, ob die Schüler Bus oder Bahn benutzten.

Einstimmig zugestimmt wurde schließlich dem Vorschlag von Gerhard Wunder, dass die angestrebte maximale Fahrzeit eine Stunde betragen solle. Die Verwaltung müsse prüfen, ob und wie dieses Ziel erreicht werden könne. Auch die Kosten, wenn die Schülerbeförderung der 11. und 12. Klassen übernommen werde, sollen eruiert werden. Der Antrag wurde an den Schul- und den Kreisausschuss verwiesen.