Schluss mit den Überflutungen
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Mittwoch, 27. Mai 2015
Ein Regenwasser-Entlastungskanal an der B 85-Einmündung Wildenberger Straße soll realisiert werden und einer Überlastung des Kanals vorbeugen. In der Weißenbrunner Gemeinderatssitzung waren sich die Räte einig, dass man ein leidiges Thema bald vom Tisch haben möchte.
Durch die angekündigte Fahrbahndeckenerneuerung der Ortsdurchfahrt Weißenbrunn (B 85)durch das Staatliche Bauamt ergeben sich Synergieeffekte. Das Oberflächenwasser des Oberen und Unteren Wachtelbergs werden in einer Kanalleitung mit Durchmesser 300 Millimeter (DN 300) erfasst, gesammelt und in Richtung Bergstraße abgeleitet, wo sie in den Oberflächenkanal DN 400 mündet. Dieser Kanal führt in Richtung Wildenberger Straße und von dort aus in DN 400 Richtung Braustraße. In der Braustraße verjüngt sich der Kanal auf DN 300 und verläuft in Richtung Ortsmitte.
Aufgrund dieser Reduzierung kommt es bei Starkregen zur Überlastung des Kanals in der Braustraße und das Wasser drückt über die Schächte auf die Straße und es kommt zu Überflutungen.
Bei der Sanierung des Oberflächenkanals im Bereich Abfahrt Bergstraße/Einmündung Wildenberger Straße wurde im Schacht ein Anschlussstutzen in DN 200 vorgesehen, um einen Entlastungskanal quer zur B 85 zu einem dort befindlichen Schacht zu schaffen, von dort aus führt eine Leitung DN 300 in entgegengesetzter Richtung zum Schlottermühlbach. Da im September ohnehin eine Fahrbahndeckenerneuerung der B 85 erfolgen soll, wäre die Maßnahme kostengünstig zu realisieren.
Daher beschloss das Gremium, das Ingenieurbüro IVS, Kronach, mit der Planung (rund 1800 Euro) zu beauftragen. Die Gesamtkosten der Maßnahme werden auf etwa 17 850 Euro geschätzt. Heinz Roth (FW) regte an, den Entlastungskanal anstatt vorgesehenem DN 200 auf DN 300 zu erweitern. Diesem Vorschlag folgte das Gremium.
Spritze für die Gössersdorfer Wehr
Die Freiwillige Feuerwehr Gössersdorf erhält wunschgemäß eine neue Tragkraftspritze PFPN 10-1000 zum Preis von 11 305 Euro. Die Verwaltung wurde mit der Durchführung der Bestellung beauftragt.
Laut Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) trägt die Gemeinde einen Eigenanteil von 6600 Euro, weil man nach den Feuerwehr-Zuwendungsrichtlinien mit einem Zuschuss von 4700 Euro rechnen kann.
Herbert Spindler (FW) regte an, die FFW Gössersdorf an den Anschaffungskosten mit einem Obolus zu beteiligen, andere Feuerwehrvereine in der Gemeinde hätten bei ähnlichen Anschaffungen auch ihren Beitrag geleistet, sagte er.
Die Räte sprachen sich grundsätzlich gegen einen Ersatzneubau der 380 kV-Leitung Redwitz-Schwandorf über das Gemeindegebiet Weißenbrunn aus. Diese Ablehnung soll der Bürgermeister bereits vor der offiziellen Anhörung im Raumordnungsverfahren der Planungsgruppe Natur und Landschaft schriftlich mitteilen.
Bahndamm wird zurückgebaut
Matthias Köhler vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Bad Steben informierte über den angestrebten Bahndamm-Rückbau bei Hummendorf. Ein Teilrückbau von Brücken und Durchlässen ist bereits erfolgt. Es wurden insgesamt 853,5 Tonnen Betonbauschutt, 1,68 Tonnen Teerpappe und 7,5 Kubikmeter Eisenbahnschwellen beziehungsweise teerhaltige Hölzer ausgebaut und fachgerecht entsorgt.
Nach den Berechnungen des Ingenieurbüros werden sich keine maßgeblichen Auswirkungen auf das Überschwemmungsgebiet der Rodach und des Leßbach ergeben. Auch bei einem Jahrhundert-Hochwasser müssten sich die Bürger von Au und Küps keine größeren Sorgen machen. Einige Einwohner von Au waren als Zuhörer anwesend.
Allerdings werde man im Überschwemmungsgebiet nasse Füße bekommen. Die Beurteilung liege aber letztlich beim Wasserwirtschaftsamt und der Genehmigungsbehörde Landratsamt, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Rückbau des Bahndamms erfolgen kann.
"Die Gemeinde muss handeln"
Der Ortssprecher von Gössersdorf, Philipp Schwarz, machte zum wiederholten Mal darauf aufmerksam, dass der durch Gössersdorf fließende Leßbach dringend ausgebaggert werden müsse. Klaus Ruppert unterstützte dies und meinte, hier müsse seitens der Gemeinde gehandelt werden.
Herbert Spindler kritisierte die Beiträge der Titelseite im Gemeindeblatt. Der Bürgermeister behalte sich diese Seite für Informationen vor. Diese müssten nach Meinung Spindlers aber ausgewogener sein. Hier sollten nicht unbedingt Hinweise auf Kulturveranstaltungen Platz finden. "Es gibt wichtigere Dinge", sagte Spindler.