Schiefer in seiner ganzen Vielfalt
Autor: Heike Schülein
Ludwigsstadt, Freitag, 19. April 2019
Seit 20 Jahren gibt es das Schiefermuseum in seiner heutigen Konzeption in Ludwigsstadt. Jetzt wurde gefeiert und eine neue Sonderausstellung eröffnet.
Im Deutschen Schiefertafelmuseum der Hermann-Söllner-Stiftung in Ludwigsstadt findet sich Wissenswertes rund um das "blaue Gold" des Thüringisch-Fränkischen Schiefergebirges. Zur Feier des 20-jährigen Bestehens in seiner heutigen Konzeption konnte Museumsleiterin Manja Hünlein zahlreiche Festgäste begrüßen.
"Beherrschendes Element"
Anhand von rund 50 Dias gab Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig einen Einblick in die Ursprünge sowie Entwicklung des Museums, dessen Anfänge weit über die gefeierten zwei Jahrzehnte zurückreichen. Bereits 1981 wurde in der alten Dorfschule von Steinbach/Haide ein Schiefermuseum gegründet. Auslöser hierfür war eine Ausstellung zur Dorfgeschichte anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der erstmaligen urkundlichen Nennung des Ortes. "Da Schiefer seit Jahrhunderten das beherrschende Element der Region ist, widmeten wir ihm einen eigenen kleinen Bereich", so Scheidig. Das aus kleinsten Anfängen heraus aufgebaute Museum wurde 1986 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Ende der 1990er-Jahre - nach Einstellung der letzten Schieferfabrik - erhielt man eine Flut an Exponaten. Aus Platzgründen wurde das Museum 1993 nach Ludwigsstadt, in ein ehemaliges Fabrikgebäude verlegt.
Durch die Hermann-Söllner-Stiftung, die 1991 gegründet wurde und für die Pflege von Heimat und Brauchtum eintritt, konnte ein geeignet großer Bau für das Museum erworben werden: das ehemalige Fabrikgebäude der Bromsilberdruckanstalt in der Lauensteiner Straße. Das 1949 erbaute Gebäude musste vollständig entkernt werden. Nur die Außenwände und tragende Teile blieben erhalten. Für die Einweihung am 17. April 1999 wurde bis zum Schluss gearbeitet.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Hermann-Söllner-Stiftung, Alt-Bürgermeister Gert Bayerlein, blickte auf die Anfänge des Museums zurück, dessen Unterhalt alljährlich mit 30 000 Euro zu Buche schlage.
Der Schallersbruch in Ludwigsstadt werde am 21. Mai durch das Landesamt für Umwelt als Vertreter des "Gesteins des Jahres 2019" in Bayern ausgezeichnet. Zudem wird am 2. Juni - wenige Meter neben dem Schiefertafelmuseum - ein Elektromuseum der Hermann-Söllner-Stiftung eröffnet.
"Ohne die Stiftung gäbe es vieles in Ludwigsstadt nicht", würdigte Bürgermeister Timo Ehrhardt. Man könne sehr stolz auf die positive Entwicklung des Museums sein mit einer Vielfalt an Exponaten, die wohl beim Vorbeigehen niemand in dem Gebäude vermuten würde.