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Schau lässt Bergbau aufleben


Autor: Gerd Fleischmann

Neukenroth, Dienstag, 09. August 2016

Die umfangreiche Ausstellung findet vom 3. bis 23. September in der Zecherhalle statt. Sie ist eine konzertierte Aktion der Großgemeinde Stockheim.
Die Stockheimer Katharinazeche im Jahre 1963. Fünf Jahre später erfolgte die Schließung. Über 120 Millionen Zentner Steinkohle sind in verschiedenen Schachtanlagen in Stockheim, Reitsch und Neuhaus gefördert worden. Die umfangreiche Ausstellung in der Neukenrother Zecherhalle erinnert an die 400-jährige Bergbauära sowie an die weitere Industrieentwicklung.  Foto: Gerd Fleischmann


Vom 3. bis 23. September wird sich die Neukenrother Zecherhalle in ein Bergbaumusem verwandeln. Ab 16. September ist die Ausstellung speziell für Schulklassen aus dem Kreis Kronach reserviert. Nach acht konstruktiven Vorbesprechungen steht das Konzept fest. Für die Koordination dieses arbeitsintensiven Vorhabens zeichnen Günther Scheler und Gerwin Eidloth vom Arbeitskreis Bergbau-Magazin verantwortlich. Der Anstoß zur Ausstellung kam von Berthold Schwämmlein.


Acht Meter langes Floß

Arbeitskreis Bergbau-Magazin, Knappenverein, Volkstrachtenverein Zechgemeinschaft Neukenroth, Bergmannskapelle, Heimat- und Trachtenverein Haig sowie die Gemeinde Stockheim mit Bürgermeister Rainer Detsch werden gemeinsam das Projekt schultern. An den Aktivitäten beteiligen sich außerdem Kreiskulturreferentin Gisela Lang, Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann, 3.
Bürgermeister Jörg Roth, Gemeinderat Joachim Beez, Vitus Wagner, Karl-Heinz Wagner, Hubert Busse, Ralf Scheler sowie Ludwig Brauer. Ebenfalls werden sich die Firmen Rebhan Kunststoffverpackungen, ASS - der Bildungseinrichter, Zitzmann Power Cast, Hans Rebhan mit GSD, Businesshotel und Küchenstudio mit einbringen. Zur Ergänzung der Industriegeschichte werden außerdem sechs Ausstellungstafeln der Stockheimer Champagnerflaschenfabrik Sigwart und Möhrle aus der Zeit von 1877 bis 1930 vorgestellt. Gerade dieses Unternehmen mit bis zu 400 Beschäftigten sorgte für einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung im Haßlachtal.
Ein acht Meter langes Floß, versehen mit Kohlefässern, werden die Neuseser Flößer bauen. Dazu stellt Gerd Fleischmann das Modell eines Mainfloßes vor - zusammengebastelt von Ehrenfloßmeister Alfons Geiger aus Friesen. Immerhin waren die Flößer bis zur Eisenbahnära die wichtigsten Transporteure des "schwarzen Goldes" bis nach Frankfurt. Während die Stockheimer Knappen unter der Leitung von Vorsitzendem Heiko Eisenbeiß für den Stollenbau zuständig sind, haben sich Günther und Ralf Scheler sowie Ludwig Brauer bereiterklärt, einen Förderturm vor dem Eingangsbereich der Zecherhalle zu konzipieren. Geologische Erklärungen erfolgen an mehreren Tagen durch den Diplom-Geologen Friedrich Leitz.
Mit großem Zeitaufwand hat Vitus Wagner unterschiedlichste Ausstellungsflächen angefertigt - so unter anderem zu Grubenunglücken, die Schicht eines Bergmannes oder aber die historische Entwicklung Stockheims. Eine besondere Attraktion ist das 15-minütige Video von Rainer Steiger über "Das Wunder von Stockheim", bei dem es um die glückliche Rettung der Bergleute von 1879 geht.


Knappenabend

Zur Auflockerung ist am Freitag, 9. September, ab 19 Uhr ein Knappenabend eingeplant, den Edmund Sprenger, Stefan Nüchterlein und Ilka Gremer organisieren und moderieren werden. Die Ausgestaltung übernehmen der Heimat- und Trachtenverein Haig, die Bergmannskapelle, die Neukenrother Kindertanzgruppe, die Zechgemeinschaft Neukenroth sowie der Trachtenverein Schumlach-Lindenberg (Thüringen). Höhepunkt dieser Veranstaltung ist das Knappenspiel, für das die Haiger Trachtler veranwortlich zeichnen werden. Die offizielle Eröffnung der Bergbauausstellung erfolgt am Samstag, 3. September, um 10 Uhr in der Zecherhalle. Vier Fachvorträge sowie zahlreiche Relikte aus dem bergmännischen Alltag ergänzen die Mammutveranstaltung, von der sich die Initiatoren eine weitere Belebung der musealen Aktivitäten in Bezug auf die 400-jährige Bergbaugeschichte des Steinkohlenreviers Stockheim-Neuhaus-Reitsch erhoffen. gf