"Schadstellen gleich mit sanieren"
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Mittwoch, 09. November 2016
Mysteriöse Straßenrisse wurden in Weißenbrunn ebenso diskutiert wie der Blumenschmuck der "Jungferkättl".
Die akustischen Emissionen des Windparks am Reinberg bei Hain gehen manchen Bürgern zu weit. In der Bürgerversammlung im Mehrzweckhaus in Weißenbrunn wurde die Belästigung durch Geräusche und Lichtschatten thematisiert und auch Schlafstörungen führten zu Beschwerden. Auch die Risse, die die Straße zwischen Neutennig und der Abzweigung Obertennig "zieren", wurden zum Thema.
Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) empfahl den Anwohnern des Windparks, Marco Mäder und Reinhard Klingohr, sich mit schriftlicher Beschwerde an das Landratsamt zu wenden. Diese Behörde sei zuständig, zu prüfen, ob die bei der Baugenehmigung zugesagten Emissionswerte auch eingehalten würden.
Bernd Redwitz beanstandete das Verhalten von Autofahrern besonders in der 30-km/h- Zone am Kindergarten Weißenbrunn und die Parksituation am Sportplatz des TSV Weißenbrunn.
"Macht das bitte besser"
Die "First Lady" von Weißenbrunn, die "Jungferkättl", der Dorfbrunnen und Wahrzeichen des Bierdorfes, hätte nach Meinung von Andrea Mandl mehr Blumenschmuck und dadurch als gern fotografiertes Motiv, mehr Beachtung verdient. Vier Blumenkästen seien ihr zu wenig.
Sie wolle den Schmuck nicht kritisieren, aber sie will ihn nur etwas schöner: "Macht das bitte besser", sagte die Bürgerin. Klaus Ruppert (CSU) wies darauf hin, dass der Blumenschmuck von Hannelore Volk angebracht und gepflegt werde, dafür gebühre ihr Dank.Friedrich Thaler hatte vor einiger Zeit um die Anbringung eines Briefkastens an der B 85 an der Treppe zum Rathaus-Aufgang gebeten. Der Bürgermeister erwiderte, dass dies nicht nötig sei, man habe festgestellt es handle sich um nur einen Brief pro Woche und derjenige Briefschreiber könne den Brief auch ins Rathaus bringen. Thaler nervt die Baustelle der Wasserleitung, insbesondere weil die Straße zwischen Reuth und Eichenbühl im Abschnitt bis Tennig seit einem Jahr mit Schotter belegt sei und eine Asphaltierung wohl erst nächstes Jahr, wegen Wintereinbruchs, möglich sein werde. In diesem Zusammenhang stellte er einen Antrag um Prüfung der Asphaltierung der Straße von Neutennig bis Obertennig, die mysteriöse, große Risse quer über die Fahrbahn aufweise. Thaler: "Ich bin der Meinung, wenn schon eine Fräse da ist für Reuth-Neutennig, dann sollten auch die drei bis vier großen Schadstellen zwischen Neutennig und der Kreuzung Obertennig mit saniert werden. Dem Antrag wurde in der Bürgerversammlung stattgegeben, was einer Beauftragung der Verwaltung gleichkomme, der Bürgermeister sicherte eine Prüfung zu. Ferner verstand es Thaler nicht, wie man im Überschwemmungsgebiet der Leßbach einen Hallenbau genehmigen könne. Bürgermeister Herrmann gab zu verstehen, dass die Gemeinde bestrebt sei, den Bürgern entgegenzukommen und der Bauherr weiß, was er tue.
Artur Drechsler aus Wildenberg lobte den gelungenen Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Weißenbrunn-Wildenberg, es müssten aber noch Vermessungen vorgenommen werden. Diese werden laut Bürgermeister bis Mitte 2017 durchgeführt. Axel Witthauer sah den Straßenbau ebenfalls als gelungen an. Allerdings sollte man für Motorradfahrer in einer gefährlichen Kurve eine extra für Motorradfahrer angefertigte Leitplanke anbringen, diese könne Leben retten, meinte Witthauer.
Bericht des Bürgermeisters
Einwohner In seinem Bericht wies Bürgermeister Herrmann darauf hin, dass die Einwohnerzahl mit 2924 im Vergleich zum Vorjahr um elf Einwohner gestiegen sei. Davon leben in Weißenbrunn 1227, in Hummendorf 477, Thonberg 465, Eichenbühl 95, Reuth 304, Wildenberg 111, Grün 128 und Gössersdorf 117. Die Einwohner Weißenbrunns kommen aus 25 Nationen, das sind 83 Bürger mit Migrationshintergrund.
Zahlen Trotz großem Investitionsvolumen, das in diesem Jahr insgesamt 3,2 Millionen Euro betrage, konnte man einen Schuldenabbau erreichen. Dank der staatlichen Zuschüsse von 2,1 Millionen Euro blieben für die Kommune 1,1 Millionen Euro zur Finanzierung. Dank der Strukturhilfe von rund einer Million Euro war ein Schuldenabbau möglich, der Schuldenstand belaufe sich aktuell auf 6,133 Millionen Euro. Zum Vergleich nannte der Bürgermeister den Schuldenstand zu seinem Amtsantritt 2002 mit 6,672 Millionen und den Höchststand 2012, der bei 9,227 Millionen Euro lag. Insgesamt seien in den vergangenen 14 Jahren rund 16 Millionen Euro investiert worden. 2016 seien die Einnahmen leicht eingebrochen, obwohl bei der Einkommensteuer eine leichte Steigerung auf 1,25 Millionen Euro zu verzeichnen war. Für 2016 wurde eine Strukturhilfe von 200 000 Euro zugesagt. Es sei viel erreicht worden, dennoch werde man in Zukunft großen Herausforderungen gegenüberstehen.
Entwicklungskonzept An erster Stelle nannte das Gemeindeoberhaupt das Augenmerk auf das in die Wege geleitete Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) zu lenken. Die Bürgerbeteiligung dabei sei höchst erfreulich und wohltuend, denn nur gemeinsam könne man die Zukunftsaufgaben bewältigen. Schwerpunkte seien dabei im sozialen Wohnungsbau. Hier entstünde ein Modellprojekt für Bayern in der "Grüner Straße". Ferner werde die Gemeindeverbindungsstraße Wildenberg-Hain gemeinsam mit dem Markt Küps 2017 gebaut, dringend nannte Herrmann die Ausweisung und Umsetzung eines neuen Wohnbaugebietes und Instandsetzung und Ausbau von Infrastruktur, speziell im Straßenbau. "Aber auch altersgerechtes Wohnen, eine Tagespflege und Wiederbelebung leerstehender Immobilien stehen auf der Agenda." Dabei baut das Gemeindeoberhaupt auch weiter auf die Unterstützung der Bürger und der Vereine und Verbände, wofür der Bürgermeister allen dankte. Ende November/Anfang Dezember würden die Arbeitskreise zur Fortführung des GEK zusammenkommen. eh