Sarah Peretzke singt nur barfuß
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 23. November 2012
Die 17-jährige Mitwitzerin trat beim musischen Abend der Maximilian- von-Welsch-Realschule Kronach fünfmal in Aktion. Es gab ein Potpourri aus Tanz, Sketchen, Gedichten und vor allem Musik.
Die "fleißigste" Mitwirkende des Abends war Sarah Peretzke aus Mitwitz, Markenzeichen: nackte Füße. "Ich singe immer barfuß. Mit Schuhen geht gar nichts. Da fühle ich mich eingeengt", erzählt die Sängerin. Gleich fünfmal trat die 17-Jährige an dem Abend in Erscheinung - sowohl solo als auch im Quartett mit Miriam Möbius, Rita Kestel und Jasmin Geiger, mit denen sie im vergangenen Schuljahr das Wahlfach "Chor" belegte.
"Seltsamerweise bin ich im Quartett aufgeregter als wenn ich alleine singe. Das liegt wohl daran, dass wir als Quartett direkt auf der Bühne stehen. Solo stehe ich ja immer davor", meint sie. Wann immer sich die Gelegenheit zu Auftritten bietet, ist Sarah gleich dabei - obwohl ihr das, wie sie gesteht, noch immer viel Überwindung kostet und sie nach wie vor sehr aufgeregt ist. "Aber so schlimm wie am Anfang, als ich vor Lampenfieber fast umgekippt bin, ist es nicht mehr", räumt sie ein.
Erst gesungen, dann geredet
Sarah hat schon immer gerne gesungen. "Mein Papa erzählte mir mal, ich hätte erst gesungen, bevor ich einen vernünftigen Satz sagen konnte", verrät sie schmunzelnd. Erst seit Anfang dieses Schuljahrs erhält sie privaten Gesangsunterricht in Mitwitz. Beruflich wünscht sich die Zehntklässlerin, dass es für sie einmal in die Richtung Schauspiel und Gesang gehen wird. Man darf also gespannt sein.
Einen "musischen" Abend hatte Rektor Hans Blinzler in seiner Begrüßung versprochen. Was aber genau ist "musisch"? "Musisch leitet sich von der Muse ab und bedeutet so etwas wie "die schönen Künste betreffend", erklärte der Rektor. Die jungen Akteure zeigten sich an diesem ungemein frisch und lebendig daherkommenden "musischen" Abend tatsächlich von der Muse geküsst. In einem kurzweiligen Programm präsentierten sie den zahlreichen Gästen im Atrium einen abwechslungsreichen Querschnitt durch den schulischen Musik- und Wahlunterricht - insbesondere bestehend aus Chorliedern und Instrumentalstücken.
Verschiedene Ensembles und auch Solisten präsentierten mehr als 30 Programmpunkte - von klanggewaltig bis sanft, von fröhlich-beschwingt bis dramatisch. Musikalisch wurde dabei von Green Day bis Andrew Lloyd Webber, von den Beatles bis Georg Friedrich Händel nahezu die gesamte Bandbreite abgedeckt.
Abwechslungsreiches Programm
Ihr vielseitiges tänzerisches Können stellte die Tanzgruppe gleich in mehreren Einlagen ganz unterschiedlicher Art unter Beweis. Die Lacher auf ihrer Seite hatten Miriam Hanuschke und Sabrina Hofmann in "Der Weihnachtsstollen" sowie Sharon Tögel und Julian Schardt beim lustigen "Weddstreid" von "einem Paar Bratwürsten" und einem "Lebkuchen". Krönender Höhepunkt waren die Schulband sowie die ehemalige Schulband der RS 1, "But out", die das Atrium zum Abschluss noch einmal mächtig zum Beben brachten.
Die Gesamtleitung und Hauptorganisation hatte Ina Esser inne. Die Realschule bewies mit diesem Abend wieder einmal, welch ein Glück es ist, dass dort die Musik einen hohen Stellenwert einnimmt und nicht nur das Muss zum Lernen im Vordergrund steht, sondern auch die Lust an der Muse und dem musisch-kreativen Können. Von dieser Lust hat an diesem Abend ein großes Publikum dankbar ein Stück abbekommen.