Sanierung soll Förtschendorf aufwerten
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Mittwoch, 01. Juli 2020
In Förtschendorf will ein Privatinvestor die ehemalige Leiner-Bräu wieder auf Vordermann bringen. Die Gemeinde Pressig unterstützt das Vorhaben.
Pressig Der Marktgemeinderat Pressig stellt in seiner Sitzung am Dienstag die Weichen für zwei sehr wichtige und millionenschwere Bauprojekte. So nimmt der Neubau und die Erweiterung der Grundschule in Rothenkirchen Konturen an; die von Diplom-Ingenieur Jörg Detsch vom Architekturbüro 3 D Detsch, Kronach, vorgestellten Pläne wurden einstimmig befürwortet. Und für die Gebäude der ehemaligen Leiner-Brauerei mit Gastwirtschaft im Ortskern an der B 85 in Förtschendorf wurde ein Baudurchführungsbeschluss gefasst.
Hohe Förderung
Dieses Projekt befindet sich seit Mitte der 1990er Jahre in Privatbesitz. Dessen Architekt, Wolfgang Rauschert aus Sonnefeld, stellte dem Gremium die Baupläne des Besitzers vor. Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU) informierte vorab, dass inzwischen mehrere Gespräche stattgefunden haben und man auch bei der Regierung von Oberfranken vorstellig war.
Da es sich hier um ein sehr großes und äußerst wichtiges Projekt mit hohen Investitionen handelt, ist die Regierung bereit, nicht die übliche Förderung privater Maßnahmen anzuwenden (30 Prozent der anerkannten Kosten), sondern den Höchstsatz von 90 Prozent über die Förderoffensive Nordostbayern zu gewähren.
Nun steht man unter Zeitdruck, denn der Zuwendungsantrag für die Förderung muss vom Markt Pressig bis zum 2. Juli bei der Regierung gestellt werden. Daher bedurfte es des Baudurchführungsbeschlusses, den das Gremium bei einer Gegenstimme von Heiko Kopp (Bürgerschaf(f)t) durchwinkte. Für Kopp war es ein falsches Zeichen für die Zukunft, die Investition eines Privatmannes mit über 180 000 Euro durch den Markt Pressig zu unterstützen. Er sah kein Kosten/Nutzen- Verhältnis.
Der Rathauschef erklärte, dass ähnlich wie bei Umbau, Erweiterung und Teilsanierung des Katholischen Kindergartens St. Franziskus Rothenkirchen durch die Katholische Kirchenstiftung die anfallenden Rechnungen durch den Privatinvestor bezahlt werden. Die Gemeindeverwaltung kümmere sich um den Abruf der Fördermittel und die Weiterleitung an den Bauherrn. Dem Markt Pressig verbleibe ein Eigenanteil von zehn Prozent aus den förderfähigen Kosten, welcher nach aktuellem Stand bei 180 800 Euro gedeckelt wird.
Bei den Gesprächen mit Landratsamt, dem Brandschutz und dem Denkmalschutz sei das Vorhaben positiv beurteilt worden. Ohne Inanspruchnahme der möglichen Förderkulisse sei das Objekt nicht machbar. Durch diese Maßnahme werde eine dem Verfall preisgegebene Bausubstanz wieder einem wirtschaftlichen Nutzen zugeführt und das Ortsbild verschönert, brachte es das Gemeindeoberhaupt auf den Punkt.
Eine "Win-win-Situation"
Peter Barnikol-Veit (SPD) wies daraufhin, dass es für den Investor eine Wertsteigerung bedeute, womit dieser Profit machen könnte. Der Bürgermeister sah eine Win-Win-Situation. Da ein Veranstaltungsraum für verschiedene Möglichkeiten, wie Theater etc. entstehe, habe auch die Allgemeinheit ihren Nutzen davon. Außerdem seien die Auflagen seitens der Zuschussgeber sehr hoch und der Investor erweise sich aber als bodenständiger Partner.