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Sanierung kostet viele Millionen Euro


Autor: Susanne Deuerling

Neufang, Mittwoch, 26. November 2014

Bei den Bürgerversammlungen in den Ortsteilen des Marktes Steinwiesen wurde viel diskutiert. In Neufang ging es vor allem ums Trinkwasser.
FWO-Werkleiter Markus Rauh zeigte die Struktur der Kooperation der beiden Wasserversorger Frankenwaldgruppe und FWO auf. Foto: Archiv


Um das Thema Wasser und den Wasserpreis der Frankenwaldgruppe (FWG) drehte sich fast alles bei der Bürgerversammlung in Neufang. Petra Öhring, die Verbandsvorsitzende der FWG, Petra Öhring, ging auf die aktuelle Situation der FWG ein.

Der Wasserverbrauch sei um 20 Prozent zurück gegangen, der Sanierungsstau habe sich auf 35 Millionen Euro angehäuft. Durch den Einstieg der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) zum 1. Januar 2014 sei es nun möglich, auch staatliche Mittel zu bekommen und die Hauptleitungen zu verbessern. Die FWO steige mit zwölf Millionen Euro für Sanierungsaufwand ein.

Gebührenerhöhung geplant

Die Erneuerung der Ortsnetze werde man in den nächsten 20 Jahren umsetzen, im ersten Schritt seien die Baumaßnahmen der Hauptanlage geplant, mit dem Komplettausbau der Ortsnetze werde frühestens 2020 begonnen, im Rahmen von Kanal- oder

Straßenbauten würden Teile der Ortsnetze erneuert. Mit einer Gebührenerhöhung sei 2016 zu rechnen.

Auch der Verbandsvorsitzende der FWO, Heinz Köhler, ging darauf ein, dass es nicht leicht gewesen sei, die Verbandsräte der FWO zu überzeugen, bei der Frankenwaldgruppe einzusteigen. Nun werde die FWO nach Fertigstellung der Leitung von Tschirn bis Effelter die FWG mit FWO-Wasser versorgen.

Werkleiter Markus Rauh (FWO) zeigte die Struktur der Kooperation Frankenwaldgruppe und FWO auf. Seit 1. Januar 2014 habe man das technische Personal übernommen und die technische und kaufmännische Betriebsführung mit der FWG vereinbart.

Aufgrund des aktuellen technischen Gutachtens müssen in den kommenden Jahren 36 Millionen Euro bei den Leitungen und Bauwerken investiert werden. Durch die Unterstützung der FWO ist es nun möglich, den Sanierungsbedarf der Transportsysteme und der Ortsnetze zu trennen.

Technischer Zustand schlecht

Werkleiter Rauh erklärte, dass der technische Zustand der Netze nicht gut sei, die Bauwerke entsprächen teilweise nicht mehr den Regeln der Technik, Hygiene und Sicherheit. Die wasserrechtliche Erlaubnis sei ausgelaufen, sie müsse beantragt werden. Die neue Leitung von Tschirn nach Effelter verursachte Kosten von 1,6 Millionen Euro, die Inbetriebnahme sei für 2015 geplant.

Geplant sei eine neue Leitung von Steinbach am Wald Richtung Kehlbach und Buchbach für 3,4 Millionen Euro, außerdem die Verlegung einer neuen Leitung zur Firma Wiegand-Glas (rund 530 000 Euro). Zusammenfassend stellte Rauh fest, dass man ein langfristiges Konzept in Zusammenarbeit mit der Frankenwaldgruppe anstrebe, um den hohen Sanierungsbedarf abzubauen. Durch den Beitrag der FWO werden die Bürger entlastet und somit die Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser gewährleiste.

An Genossenschaft gedacht?

Hans Maier fragte, ob man sich bezüglich der Finanzierung des Sanierungsstaus mit der Gründung einer Genossenschaft oder der Ausgabe von Genussrechten auseinandergesetzt habe. Bürgermeister Gerhard Wunder erklärte, dass man diese Möglichkeit derzeit noch nicht geprüft habe. Wichtig sei, dass man die Wasserversorgung in kommunaler Hand belasse und mit der FWO einen hervorragenden Partner gefunden habe. Werkleiter Markus Rauh wies in diesem Zusammenhang auch auf die entsprechende Haftung des Trägers hin.

Alois Föhrweiser kritisierte die unterschiedlichen Wasserpreise und stellte den Antrag, dass ein einheitlicher Wasserpreis in der Gesamtgemeinde Steinwiesen festgesetzt werde. Er forderte die Marktgemeinderäte aus Neufang und Birnbaum auf, sich diesbezüglich einzusetzen. Bürgermeister Gerhard Wunder erklärte, dass dies aufgrund der Rechtslage nicht möglich sei. Man werde jedoch die Frage der Rechtsaufsichtsbehörde zur Klärung vorlegen. Letztlich handele es sich um zwei eigenständige Rechtspersönlichkeiten, die nach den Grundsätzen der kommunalen Haushaltswirtschaft für die kostendeckenden Gebühren verantwortlich seien.

Wunder erklärte, dass vor Jahren der Wasserpreis in Steinwiesen mit 1,80 Mark der höchste im Landkreis gewesen sei. Zu dieser Zeit habe der Wasserpreis in Neufang weit unter 1,00 Mark gelegen. Damals sei die Bereitschaft nicht dagewesen, einen einheitlichen Wasserpreis festzusetzen.

Auch Werkleiter Rauh bestätigte die rechtlichen Probleme diesbezüglich. Der Antrag wird in der Gemeinderatsitzung behandelt.