Sanierung des Pressiger Rathauses rückt immer näher
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Dienstag, 19. Januar 2016
Der Markt Pressig möchte sein Rathaus auf Vordermann bringen. In der Sitzung am Montagabend sprach sich der Gemeinderat einstimmig für die energetische Sanierung aus. Auch soll die Verwaltung möglichst barrierefrei erreicht werden.
Dass sich das Gremium überhaupt Gedanken über eine Sanierung machen kann, liegt am neuen Kommunalinvestitionsprogramm, mit dem finanzschwache Gemeinden unterstützt werden sollen.
An der Notwendigkeit bestand für die Gemeinderäte kein Zweifel. So sollen vor allem das Mauerwerk, die Fenster, das Dach und die Deckendämmungen energetisch saniert werden. Die Kosten liegen bei etwa 300.000 Euro.
Weiter sollen Heizung, Haustechnik und Starkstromanlage erneuert und neue LED-Beleuchtungskörper installiert werden. Das alles wird noch einmal 120.000 Euro kosten. "Dafür werden wir langfristig Energie einsparen", sagte Bürgermeister Hans Pietz (FW). Noch nicht klar ist, welche Maßnahmen für eine Barrierefreiheit greifen sollen. Rund 50.000 Euro will man dafür bereitstellen.
Landgfristig werden Energiekosten gespart
"Wir machen etwas Zweckmäßiges und sollten es daher anständig machen, schließlich holen wir langfristig über Energieeinsparung einiges zurück", meinte Reinhold Heinlein (CSU). Wolfgang Förtsch (SPD) brachte einen Aufzug ins Gespräch. Wie der Behindertenbeauftragte Michael Pütterich (SPD) ergänzte, sei die Gemeinde sogar verpflichtet, einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Das müsse bis 2023 geschehen.
Anders sah dies Dieter Kohlmann (CSU). Erst müsse geprüft werden, ob es überhaupt einen Bedarf gebe. Joachim Calles (FW) mokierte sich an der Aussage, wonach ein Aufzug gesetzliche Grundlage sei. "Wir müssen selbst entscheiden, ob wir uns das leisten können und ob das notwendig ist oder nicht", meinte er. Sicher gebe es günstigere Varianten. Arno Hoffmann (FW) sah dies auch so. Barrierefreiheit könne auch mit einer Rampe und einem Trepppenlift erreicht werden.
Verleih zu billig?
Das Gremium stellte weiter die Jahresrechnung 2014 fest. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden gegen die Stimme von Klaus Dressel genehmigt. Dressel hatte als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses gefordert, die Gebührensatzung für den Verleih von Arbeitsmaschinen und Gerätschaften im gemeindlichen Bauhofs es zu aktualisieren und die Gebühren anzuheben.
Joachim Calles fragte an, wer auf der Bundesstraße 85 in Höhe der Mittelschule das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer veranlasst habe. Er ärgerte sich über die Konzeptionslosigkeit. Von Neukenroth bis Pressig habe er es mit sieben Geschwindigkeitsbegrenzungen zu tun, man sollte sich darüber mal Gedanken machen. "Die Gemeinde hat das nicht veranlasst", sagte Pietz.
Auslöser der Debatte war eine Rückfrage von Wolfgang Förtsch, wie es mit der Tempo-30-Zone in der Mozart- und Sonnenstraße in Rothenkirchen weitergehe. Pietz erklärte hierzu, vor einer Entscheidung die Bürge hören zu wollen.
Junge Familie darf bauen
Eine junge Familie darf in Welitsch ein Wohnhaus mit Doppelgarage bauen. Die Baulücke liegte zwar im Außenbereich, doch die Erschließung sei gesichert, so Bauamtsleiter Andreas Schorn. Da das Grundstück im Hochwasserschutzgebiet liegt, muss das Wasserwirtschaftsamt zustimmen. "Wir sollten jungen Leuten, die im Markt Pressig bauen wollen, den Weg frei machen", war die Meinung von Bürgermeister Hans Pietz, der sich das Gremium anschloss.