Roßlacher Wehr baut an Gerätehaus an
Autor: Heike Schülein
Roßlach, Mittwoch, 11. Dezember 2013
Die Roßlacher leisteten über 700 Arbeitsstunden am Gerätehaus. Und sie sind noch lange nicht müde. Ein Drittel der Arbeiten ist erledigt. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2015 geplant.
Der Rohbau steht, die Wasser- und Stromleitungen sind verlegt, die Fenster sind eingebaut - der Anbau an das Roßlacher Feuerwehrhaus schreitet gut voran. Zu verdanken ist dies dem Einsatz der rund 15 Helfer, die seit April - bis auf eine Sommerpause - regelmäßig abends nach der Arbeit sowie am Wochenende tüchtig Hand anlegen. Der Anbau umfasst im unteren Bereich ein Damen- und ein Herren-WC. Der darüber entstehende Raum kann für Besprechungen, Schulungen und Zusammenkünfte oder als Stauraum genutzt werden.
"Wir haben uns keine Frist gesetzt, wann wir fertig sein wollen. Ich gehe davon aus, dass wir 2015 Einweihung feiern können. Aber es kommt nicht auf ein paar Wochen oder Monate mehr oder weniger an. Wichtig ist, dass wir angefangen haben und dass es vorwärts geht. Schließlich mussten wir ja lange genug darauf warten", meint der Kommandant der Roßlacher Wehr, Werner Kraus.
Und in der Tat: Der Anbau war ein Anliegen, für das sich die Verantwortlichen seit vielen Jahren stark gemacht haben. Auch von der Kreisbrandinspektion wurde das gefordert.
"In allen modernen Häusern sind WCs für Frauen und Männer Standard. Wir haben mehrere Jahren um eine eigene WC-Anlage gekämpft", so Vorsitzender Oswald Letsch, der den Arbeitseifer der freiwilligen Helfer lobt.
"Kanal auf Rädern"
Mittlerweile sei etwa ein Drittel der Arbeiten erledigt, zwei Drittel stehen noch an - so weitere Innenarbeiten wie insbesondere der Einbau der sanitären Anlagen, das Verputzen der Wände, Decken beziehungsweise Mauern sowie Pflasterarbeiten und das Verlegen von Randsteinen im Außenbereich. Zu den aufwendigen Arbeiten zählt auch der Einbau einer abflusslosen Grube, weil es keinen Kanalanschluss gibt. Eine abflusslose Grube ist eine Sammelgrube, in der sämtliches Schmutzwasser gesammelt wird und mit Hilfe eines Saugwagens abgefahren werden muss. Man spricht hierbei auch von einem "Kanal auf Rädern". Da sämtliches Schmutzwasser abgefahren werden muss, ist der Betrieb einer abflusslosen Grube sehr aufwendig und teuer.
Laut Entwurfs belaufen sich die Kosten für den Feuerwehrhausanbau auf netto rund 60 000 Euro. Die Kosten für das komplette Material, jedoch ohne Möblierung, Maschinen, Geräte und Werkzeugkosten, ergeben eine Summe von 30 000 Euro. "Für uns war es von jeher selbstverständlich, uns mit einer hohen Eigenleistung am Vorhaben zu beteiligen. Eine Toilettenanlage ist dringender denn je, zumal sich erfreulicherweise auch junge Frauen der Wehr angeschlossen haben und in der Jugendfeuerwehr auch Mädchen dabei sind", informiert der Kommandant. Diese müssen bislang bei Besprechungen und Zusammenkünften bei den Nachbarhäusern klingeln und fragen, ob sie die Toilette benutzten dürften.
Verständnis für das Anliegen
Wilhelmsthals Bürgermeister Wolfgang Förtsch (CSU) hatte großes Verständnis für das Anliegen der Roßlacher Wehr gezeigt. "Man kann nicht die Zukunft beschwören und gleichzeitig jungen Menschen die Voraussetzungen verweigern, sich ins Gemeindeleben einzubringen. Die Feuerwehr ist nicht nur eine Sicherheitseinrichtung, sondern auch ein wichtiger Kulturträger", würdigte er. Er überzeugte sich bei einer Baubesichtigung zusammen mit Zweitem Bürgermeister Werner Gareis, (CSU), der als Ansprechpartner für die Wehr und die Gemeinde fungiert, vom Baufortschritt. Beide waren beeindruckt von der Motivation sowie dem hohen Engagement der Roßlacher Wehr.
Die freiwilligen Helfer wollen heuer so lange weiterarbeiten, wie es das Wetter zulässt. Im kommenden Jahr will man sich dann wieder ans Werk machen.