Roßlacher Spielplatz ist wieder ein Spaßparadies
Autor: Heike Schülein
Roßlach, Mittwoch, 07. Oktober 2015
Am Spielplatz in Roßlach nagte gewaltig der Zahn der Zeit. Der Stammtisch "Blitz" ließ ihn wieder zum Spaßparadies werden. Nun wurde der neue Spielplatz gesegnet und den Kindern offiziell übergeben. Viele Gäste feierten mit.
Lachend testen viele kleine Kletterer die leuchtend bunte Spielkombination mit Schaukeln, Rutsche und Hängebrücke. Die Wipptiere sind wie gemacht für den jüngsten Dorfnachwuchs, während es auf der großen Wippe für die schon etwas älteren Kinder deutlich rasanter zugeht. Im wahrsten Sinne des Wortes mächtig in Fahrt sind die Jungen und Mädchen auf dem Karussell. Überdachte Sitzgarnituren sorgen dafür, dass die kleinen Racker auch einmal eine Pause einlegen können. Dafür, dass der Roßlacher Spielplatz wieder mit Leben gefüllt ist, sorgte der Stammtisch "Blitz" Roßlach unter tatkräftiger Hilfe der örtlichen Feuerwehr sowie zahlreicher Unterstützer und Sponsoren.
Total heruntergekommen
Noch vor wenigen Monaten sah es hier ganz anders aus.
Der Spielplatz - eigentlich eine schöne Anlage, mitten im Dorf gelegen und gut einsehbar - war total heruntergekommen. Die meisten Spielgeräte waren entfernt worden, da sie nicht mehr den Sicherheitsvorschriften entsprachen. Was übrig blieb, war nicht sehr einladend. "Alles musste weg", erklärte Stefan Kraus, der sich - als Vorsitzender vom Stammtisch "Blitz" - für den Erhalt und die Instandsetzung des Spielplatzes stark machte. Er und alle anderen tüchtigen Helfer waren von Anfang an überzeugt vom Bedarf. Dass der Spielplatz kaum noch angenommen wurde, lag in ihren Augen einzig und allein an dessen schlechtem Zustand.
Anfang Juni machten sie sich ans Werk - und jetzt ist der Spielplatz kaum wieder zu erkennen.
Viele bunte Spielgeräte
Das Herzstück bildet die große Spielkombination zum Schaukeln, Klettern und Rutschen.
Außerdem wurden mehrere kleine Wippgeräte, eine große Wippe und ein Karussell angeschafft. Solche Spielgeräte sind sehr teuer. Für die Finanzierung sorgte die Gemeinde Wilhelmsthal mit einem Zuschuss von 5 000 Euro sowie zahlreiche Firmen-, Vereins- und Privatspenden. Unbezahlbar ist jedoch die Arbeitsleistung: Die motivierte Helferschar vom "Blitz" leistete mit Unterstützung der Feuerwehr eine immense Anzahl an Arbeitsstunden.Stefan Kraus war es auch, der die vielen Besucher und Ehrengäste zur Einweihung willkommen hieß und nochmals auf die Hintergründe des beispielhaften Projekts einging. "Wir haben den Spielplatz vor rund 20 Jahren in Eigenregie gebaut und komplett mit eigenen Mitteln finanziert. Er war deutlich in die Jahre gekommen", so der Stammtisch-Vorsitzende. Die wenigen noch vorhandenen Geräte seien in einem sehr schlechten Zustand gewesen. Zusammen mit der Feuerwehr habe man sich dazu entschlossen, für die Kinder wieder einen Ort zu schaffen, an dem sie sich treffen und ihre Freizeit bei Spiel und Spaß verbringen können. "Wir haben nicht den größten Spielplatz. Aber er ist schön geworden und bietet für jedes Alter etwas", strahlte Kraus.
Sein Dank galt der Gemeinde für die Genehmigung und den Zuschuss sowie für die gute Zusammenarbeit. Vieles sei schnell und unbürokratisch erledigt worden. Er dankte natürlich auch den vielen Spendern und Sponsoren von insgesamt 9 500 Euro. Gespendet hätten Kreditinstitute, Vereine, Privatleute und Unternehmen quer durch alle Branchen insbesondere aus Roßlach und Umgebung. "Was wir beim Sammeln erlebt haben, war sensationell. Wir sind mit offenen Armen empfangen worden."
Dank an alle Helfer
So wichtig das Finanzielle aber auch sei: "Ohne freiwillige Helfer wäre das Geld wertlos." So dankte er allen, die sich eingebracht haben - sei es beim Akquirieren von Spenden, beim Bau, bei der Organisation sowie beim Einweihungsfest. Besonders hob er die Arbeitsleistung von Otto Kraus und Gerd Böhnlein hervor sowie die Spende und enorme Bauleistung von Erich und Thomas Löhlein vom Bauunternehmen "Löhlein und Sohn". "Was ihr in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt habt, Hut ab. Das habt ihr spitze gemacht", lobte Wilhelmsthals Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD), die einige Spielsachen überreichte. Die Gemeinde habe sehr gerne einen Zuschuss gegeben. "Das Ehrenamt in unserer Gemeinde ist bemerkenswert. Ich freue mich und bin sehr stolz auf solche Bürger."
Wichtig war den Verantwortlichen die kirchliche Weihe des Spielplatzes. Pfarrer Sven Raube erbat den Segen Gottes für die Spielgeräte sowie alle Kinder, die den Spielplatz nutzen - aber auch für alle weiteren Besucher. Der Spielplatz sei zwar insbesondere für die Kinder gedacht. Er sei aber auch ein Ort für die Eltern, an dem sie sich treffen und ausruhen könnten.
Dann war es soweit: Pfarrer und Bürgermeisterin durchschnitten das Absperrband und die Kinder erstürmten ihr neues Reich. Die Erlöse des Fests kommen natürlich ebenfalls dem Spielplatz zugute. Noch sind nämlich nicht alle Unkosten gedeckt. Weitere Spenden sind daher ebenfalls erwünscht.