Rodelstartblock aus der Glasfabrik
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Freitag, 05. Mai 2017
Die Azubis des ersten Jahrgangs von Wiegand-Glas fertigten den Startblock für die Rodelteams der Maximilian-von-Welsch-Realschule.
Am Donnerstag wurde der Startblock offiziell übergeben. Entstanden ist ein rechteckiger Startblock, 2,15 m lang und 1,3 m breit, aus Rechteckrohr 100 mal 60 mal 2 Zentimeter. Christopher Knauers Augen strahlen. Der 14-Jährige gehört mit zum Rodelteam der Maximilian-von-Welsch-Realschule. Zusammen mit seiner Mannschaft hat er schon so manche Siegertitel auf den Schlitten geholt. So konnte heuer in Oberhof/Thüringen und Königssee/Oberbayern zweimal der Meistertitel im Landesfinale der Schulen geholt werden. 2017 gingen die jungen Sportler jeweils einmal als Landes- und Vizemeister hervor.
Wie die Trainerin und Sportlehrerin Ina Esser erklärte, sei man bemüht, das Training im Rennrodeln so realitätsnah wie möglich durchzuführen. Teilweise fährt man dafür nach Lauenstein und zur Bobbahn nach Oberhof oder man nutzt die Rollrodelbahn in Ilmenau/Thüringen.
Bis Anfang März finden wöchentliche Trainingseinheiten statt. Der Startblock für Rodeln, so freute sich Ina Esser, trage nun zu einem effektiveren Training bei, denn die "Rodler" können sich aufgrund der am Startblock angebrachten Handgriffe vor dem Start fest abstützen. Bisher habe man Kisten gestapelt, an denen sich die Trainingsteilnehmer abgestützt haben. Dabei mussten mehrere Schüler die Kisten festhalten, damit diese nicht verrutschten. "Es war eine etwas wacklige Angelegenheit und wertvolle Zeit ging verloren!"
Gesägt, gefräst, verschweißt
Für die Auszubildenden von Wiegand-Glas war die Bearbeitung des Rechteckrohrs eine Aufgabe, die alle zuvor erlernten Fertigungsmethoden benötigte. Anhand einer Konstruktionszeichnung, angefertigt von Christopher Knauer, realisierten sie unter der Leitung von Stefan Büttner den Startblock. Das Grundmaterial wurde gesägt, gebohrt, gefräst und verschweißt. Die Griffe in der Drehmaschine auf Durchmesser und Länge gedreht, gebohrt und Gewinde geschnitten. Ihm habe das Projekt große Freude bereitet, erklärte Max Ermer, der eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert. Abgesehen davon, dass er seine Kollegen aus den anderen technischen Berufen näher kennengelernt habe, ging es auch darum, den Startblock zu fertigen. "Unser Ausbildungsleiter ließ uns machen." Jetzt hoffen die Azubis, dass der Startblock den Rodelteams der Realschule Glück bringt.
Sie freue sich sehr, dass ihre Rodler nun dank der Unterstützung von Wiegand-Glas eine professionelle Unterstützung für ihr Training bekommen haben, so die Schulleiterin Christa Bänisch. Großes Lob bekamen die jungen Auszubildenden von Wiegand-Glas für ihr Projekt und aber auch die jungen Rodler für ihre Leistungen. Keiner der Rodler sei in einer Rodelmannschaft sonst aktiv, erklärte sie.
Ihr Stellvertreter, Matthias Klinke, sprach von guten Kontakten seiner Schule und Wiegand-Glas. Es gab auch schon in der Vergangenheit gemeinsame Projekte zwischen Schülern und Auszubildenden von Wiegand-Glas, wie beispielsweise der Brunnen vor dem Steinbacher Rathaus.
Klinke sprach davon, dass man sich im Vorfeld Gedanken über Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich des Rodeltrainings gemacht habe. Und da kam, nicht zuletzt aufgrund dessen, dass Christian Schlegel, der die Kronacher Rodelteams unterstützt, bei Wiegand-Glas arbeitet, die Idee mit dem Anfertigen eines Startblocks für Rodeln in der Ausbildungswerkstatt von Wiegand-Glas auf. Das Projekt verdeutliche wieder einmal, den Zusammenhalt zwischen Schulen und Wirtschaft im Landkreis Kronach.