Rettungshubschrauber im Kreis Kronach: Wann die Hilfe von oben kommt
Autor: Marian Hamacher
LKR Kronach, Samstag, 24. August 2019
Eilen im Kreis Kronach Einsatzkräfte zu einem Unfall, ist oftmals auch ein Rettungshubschrauber vor Ort. Doch wer entscheidet eigentlich darüber, wann dieser eingesetzt wird? Wo sind sie stationiert? Und wer trägt die Kosten?
Wenn es am Himmel klingt, als würde in schnellem Takt ein Teppich ausgeklopft, ist das meist kein gutes Zeichen. Schließlich gehört das Geräusch dann höchstwahrscheinlich zu den schwarz-gelben Hubschraubern des ADAC oder den rot-weißen der DRF-Luftrettung. Was bedeutet: Ein Mensch muss sich gerade in einer Notlage befinden. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Hilfe ist unterwegs. Und zwar schnell. Mit rund 240 Stundenkilometern fliegen Helikopter zum Einsatzort.
In den vergangenen Wochen schienen diese immer häufiger den Kreis Kronach ansteuern zu müssen. "In letzter Zeit öfters zu sehen", schrieb daher die BRK Bereitschaft Nordhalben auf ihrer Facebookseite und stellte gleich drei Bilder von Rettungshubschraubern dazu. Zu sehen ist darauf jeweils ein landender Helikopter neben einem Rettungswagen mit Kronacher Kennzeichen. Sollte es tatsächlich so sein, dass Rettungshubschrauber zuletzt öfter gesichtet wurden, sei dies aber purer Zufall, sagt Michael Jeschor, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle Coburg (ILS).
Diese entscheidet nämlich darüber, ob der Notarzt über die Straßen oder auf dem Luftweg zur Einsatzstelle gebracht wird. Genauer: Es entscheidet der jeweilige Disponent. "Er wägt mit Unterstützung des Einsatzleitsystems ab, welches das schnellste Einsatzmittel ist", erklärt Jeschor.
Nicht länger als zwölf Minuten
Maßgeblich für die Entscheidung des Disponenten ist das bayerische Rettungsdienstgesetz. Denn das besagt, dass das nächstgelegene Einsatzmittel genutzt werden muss. Egal, ob es sich dabei um einen Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug oder einen Rettungshubschrauber handelt.
Alles vor dem Hintergrund, die sogenannte Hilfsfrist einzuhalten. In Bayern soll es laut Rettungsdienstgesetz nicht länger als zwölf Minuten dauern, ehe Hilfe vor Ort ist. "Der Hubschrauber ist aber nicht immer das schnellste Einsatzmittel", betont Jeschor. "Es kommt immer darauf an, von wo ein bodengebundenes Fahrzeug herkommt."
Befindet sich ein Rettungswagen zwar in der Nähe eines Einsatzortes, kann aber aufgrund eines anderen Notfalls nicht weg, müsse ein Hubschrauber in die Luft geschickt werden. Gleiches gelte für den Fall, dass nur ein Notarzt von einem entfernteren Standort zur Verfügung steht. "Dann ist wieder der Hubschrauber das schnellste Rettungsmittel, das den Notarzt bringen kann."
Vier Rettungshubschrauber
Doch nicht immer ist es die ILS, die Hubschrauber an eine Einsatzstelle beordert. Auch der Notarzt vor Ort kann einen Lufttransport anordnen. Etwa dann, wenn er der Meinung ist, eine Fahrt im Rettungswagen sei dem Patienten nicht zuzumuten - oder dieser müsse auf dem schnellsten Weg in eine weit entfernte Spezialklinik.