Die Maximilian-von-Welsch-Schule wird in ein Modellprojekt aufgenommen. Dabei sollen die Schüler selbstständig und individuell lernen - mit Hilfe der neuen Medien.
Die Siebtklässler der Maximilian-von-Welsch-Realschule lernen künftig digital, denn die Schule wurde in das Modellprojekt "lernreich 2.0 - Üben und Feedback digital" aufgenommen. Dieses unterstützt mit digitalen Medien Schüler beim selbstständigen Lernen. "Es gibt Lernplattformen, auf die die Schüler auch von zu Hause aus zugreifen können, sich für den Unterricht vorbereiten und darüber hinaus lernen können", erklärt Otmar Wagner, Beratungsrektor und IT-Projektleiter der Realschule die neue Lernmethode. Die Materialien auf den Plattformen sind individualisiert. Per E-Mail bekommen die Jungen und Mädchen dann von ihrem Lehrer ein Feedback.
Durchgeführt wird das Ganze in zwei siebten Klassen und auch nur in ganz bestimmten Fächern, nämlich Mathematik, Physik, Betriebswirtschaftslehre/Recht, IT und Erdkunde.
Die siebte Jahrgangsstufe wurde deshalb ausgewählt, weil das Projekt drei Jahre dauern soll. Das heißt, die jetzigen Siebtklässler arbeiten mit E-Lear ning auch weiter, wenn sie dann in die achte und neunte Klasse gehen. "Für die ganz jungen Schüler wäre das wohl noch ein bisschen früh gewesen, und für die Abschlussklasse, die zehnte Jahrgangsstufe, sind die Programme nicht ausgelegt", erklärt Wagner.
Die Realschule hat sich um die Aufnahme in dieses Modellprojekt beworben, weil sie bereits seit einigen Jahren den Schwerpunkt auf neue Technologien legt und diesen durch dieses Projekt ausbauen kann. "Außerdem haben wir auch die technische Ausrüstung.
Das haben ja auch nicht alle Schulen."
Mit dem Modellprojekt "lernreich 2.0 - Üben und Feedback digital" sollen an 46 Schulen in ganz Bayern weitere innovative Ideen entwickelt und erprobt werden, wie webbasierte Lern- und Übungsformen Schüler in ihrem individuellen Lernfortschritt unterstützen können, erklärt Kultusstaatssekretär Bernd Sibler. "Gerade im Bereich der individuellen Förderung kann E-Learning ein wertvolles Instrument sein, um den Unterricht, aber auch die Hausaufgaben auf den Kenntnisstand und die Bedürfnisse eines jeden Schülers abzustimmen. Daher freue ich mich, dass sich unsere Pilotschulen in den kommenden drei Jahren auf den Weg zu einer anderen Kultur des Lernens machen", so Staatssekretär Bernd Sibler.
Die 46 Projektschulen erarbeiten Modelle, wie webgestützte Lern- und Übungsangebote die individuelle Förderung vor allem in Mathematik und im naturwissenschaftlichen Bereich
erweitern können. Dazu gehören beispielsweise Übungen mit unterschiedlichen Anforderungsstufen, die die Kinder und Jugendlichen ihrem Lernfortschritt entsprechend auswählen und bearbeiten können. Gleichzeitig wird erprobt, wie Schüler über digitale Medien Rückmeldungen zu ihrem Lernfortschritt erhalten können.
Wichtige Voraussetzungen Das Modellprojekt der Stiftung Bildungspakt Bayern wird in Kooperation mit dem Bayerischen Kultusministerium durchgeführt und knüpft an die Initiative "Digitales Lernen Bayern" an. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) unterstützt den Schulversuch.
Bertram Brossart, Hauptgeschäftsführer der vbw, begründete das Engagement für "lernreich 2.0": "Medienkompetenz, selbstständiges Lernen und fundierte naturwissenschaftlich-mathematische Kenntnisse sind wichtige Voraussetzungen, um sich in der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zurechtzufinden. Das Projekt ‚lernreich 2.0‘ hilft Jugendlichen, digitale Medien als zusätzliche und nützliche Instrumente zu begreifen, um ihren Kompetenz- und Wissensaufbau zu gestalten."
Die offizielle Auftaktveranstaltung mit allen Projektpartnern findet am 13. Mai in München statt.