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Raums Herz hängt am Crana Mare


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Donnerstag, 09. Mai 2019

Der Altbürgermeister erinnert sich gerne an die Eröffnung des Bades vor 25 Jahren. Die notwendige Modernisierung sieht er als Gemeinschaftsaufgabe.
Noch heute ist das Crana Mare für Altbürgermeister Manfred Raum eine Herzensanlagenheit.   Veronika Schadeck


Am Samstag 11. Mai, feiert das Crana Mare sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Familientag. Ab 10 Uhr erwarten den Besucher viele Attraktionen wie Rutschenwettbewerb, Riesen-Krake, Wasserball, Hüpfburg, Energie-Schnuppern etc.

Einer, der sich gerne an den Tag der Einweihung erinnert, ist Altbürgermeister Manfred Raum. "Es war eine Attraktion, es war ein kleines Volksfest", schwärmt Manfred Raum von diesem Tag. Damals war er das Stadtoberhaupt und für ihn war das Schwimmbad eine Herzensangelegenheit. Und daran hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.

Bereits im Jahre 1971 sei das erste Hallen- und Freibad am Kreuzberg durch den damaligen Bürgermeister Baptist Hempfling errichtet worden, erinnert Raum. Anfang der 90er Jahre war die gesamte Einrichtung in die Jahre gekommen, zudem ging der Trend hin zu der Schaffung von Erlebnisbädern. Hinzu kam, so Raum, dass Kronach in diesen Jahren - nicht zuletzt wegen der Grenzöffnung - eine Zuwanderung zu verzeichnen hatte.

Es gab rege Diskussionen im Stadtrat, die Kasse war knapp und es standen dringende Maßnahmen wie die Erschließung von Ortsteilen an das Kanalsystem an. Es wurde diskutiert, ob man das bestehende sanieren, erneuern oder eine komplett neue Anlage an einem anderen Standort bauen sollte, erinnert er. Für ihn stand aber außer Frage, dass die Stadt über ein modernes Schwimmbad verfügen sollte, um den Bürgern ein attraktives Freizeitangebot bieten zu können.

Während Raum von damals erzählt, fällt immer wieder ein Name, nämlich Gerhard Seuling. "Ohne den hätten wir das Crana Mare nicht realisieren können!" Seuling war damals Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister. Er sei bestens vernetzt gewesen, zudem sei er auch Vorsitzender vom Schwimmverein gewesen, erklärt Raum. Seuling wurde mit der Federführung beauftragt, ein Finanzierungskonzept zu erstellen und sich um Förderungen zu kümmern. Mit den Planungen wurde ein Büro beauftragt, das sich für Schwimmbäder spezialisiert hat.

In der rund zwei Jahre andauernden Bauphase wurde schließlich eine Erlebniseinrichtung geschaffen. Es gab viel Spaß für die Jugend, beispielsweise durch die Anbringung der großen Rutsche. Für die Kleinsten gab es einen Mutter-Kind-Bereich mit Wickelbereich. Geschaffen wurde ein Nichtschwimmerbereich, ein Wildwasserkanal etc. Die Dampferzeugung für das römische Bad erfolgte über zwei Generatoren. Integriert wurde eine moderne Badeanlagentechnik. Eingesetzt wurde Solarenergie für die Wassertemperaturen. Zudem wurde auch auf Barrierefreundlichkeit geachtet.

"Wir hatten Glück"

Über zwölf Millionen D-Mark investierte die Stadt in die Sanierung beziehungsweise Erweiterung ihrer Schwimmbadeinrichtung. Acht Millionen D-Mark gab es aus einem europäischen Förderprogramm. Der Anteil der Stadt betrug vier Millionen D-Mark. "Wir hatten Glück, denn damals fielen die Grenzlandförderungen weg", so Raum. Voraussetzung für den Erhalt der finanziellen Unterstützungen sei allerdings gewesen, dass auch in den Sommermonaten das Hallenbad genutzt werden kann - dies war vorher nicht der Fall.

Manfred Raum weiß, dass Schwimmbäder ein "Draufleggeschäft" sind. Dennoch muss es dies der Stadt wert sein.

25 Jahre sind seit der letzten Schwimmbadsanierung vergangen. Eigentlich sind sich alle Mandatsträger einig, dass das Schwimmbad nicht mehr zeitgemäß ist. Wie bereits berichtet, fallen öfter Störungen an. Es fallen Pumpen aus, Dichtungen sind defekt. Permanent, so erklärte der Leiter der Stadtwerke, Jochen Löffler, bereits im Februar unserer Zeitung gegenüber, werden Schönheitsreparaturen wie der Austausch von Filtern durchgeführt. Der Verschleiß nehme aber überhand. Hinzu komme noch das jährliche Defizit in Höhe von rund einer Million Euro.

Ein Schwimmbad verursache immer Defizite, meint Raum. Dennoch: "Die Stadt soll nun mal endlich in die Gänge kommen!". Diese Einrichtung sorge für Attraktivität und sei auch mit einem gesundheitlichen Aspekt verbunden. Gerade im Hinblick darauf, dass sich Kronach hin zu einer Hochschulstadt entwickele, sei eine moderne Schwimmeinrichtung notwendig. Auch sollte das Lehrschwimmbecken der Realschule mit integriert werden.

Attraktion für die Studenten

Und was die millionenschwere Finanzierung einer Modernisierung des Crana Mare betrifft, so meint Raum, dass neben der Stadt auch der Landkreis mit ins Boot geholt werden sollte. Schließlich nutzen das Crana Mare nicht nur Kronacher Bürger. Außerdem werde diese Einrichtung auch von Schulen genutzt. Auch der Freistaat Bayern sollte sich finanziell an einer Sanierung mit beteiligen, um für seine Studenten eine attraktive Freizeiteinrichtung mit zu schaffen. "Ich sehe die Modernisierung des Crana Mare als eine Gemeinschaftsaufgabe an!"