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Raiffeisenbank schließt zwei Filialen und stärkt Standort Stockheim


Autor: Marco Meißner

Küps, Montag, 11. Juni 2018

Die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim reagiert auf ein verändertes Kundenverhalten und einen großen Investitionsbedarf. Trotz der Schließungen in Gundelsdorf und Burggrub will die Bank kundennah und selbstständig bleiben.
Die Geschäftsstelle in Gundelsdorf ist ab Oktober nicht mehr besetzt, sie wird aber weiterhin elektronische Angebote bieten. Foto: Marco Meißner


In den vergangenen Tagen erreichte ein Schreiben die betroffenen Kunden der Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim, das auf eine bevorstehende Veränderung des Filialnetzes hinweist. Unter anderem wegen eines Wandels beim Kundenverhalten würden die Geschäftsstellen in Gundelsdorf und Burggrub zum 1. Oktober geschlossen. Dies bestätigten die Bankvorstände Andy Schindhelm und Hans Ulrich Fuchs auf unsere Nachfrage.


Auf Entwicklung reagiert

Der personelle Rückzug aus Gundelsdorf und Burggrub ist ihrer Aussage nach den örtlichen Gegebenheiten geschuldet. In Burggrub sei ohnehin nur noch zweimal wöchentlich halbtags geöffnet gewesen. Die Gundelsdorfer Geschäftsstelle werde zwar noch in vollem Umfang betrieben, doch sei auch dort ein rückläufiger Kundenverkehr festzustellen. Und vor allem drohen in diesem Fall Investitionen, wie Schindhelm berichtet. "Wir müssten immens Geld in Technik und Gebäude stecken" - angesichts der Kundenfrequenz offenbar zu viel.

Die Schließung der zwei Geschäftsstellen soll allerdings nicht der Rückzug aus der Fläche sein, unterstreichen die Bankvorstände. "Wir wollen auf lange Sicht überlebensfähig sein", betont Fuchs die Strategie der Genossenschaftsbank. Und Schindhelm fügt an: "Das waren wir bisher schon, und diesen Status wollen wir weiter festigen."

Deshalb müsse weder Kunden noch Angestellten bange sein. Für beide präsentieren die Banker eine Lösung. Die von der Schließung betroffenen Beschäftigten finden alle wieder einen Arbeitsplatz in Küps beziehungsweise Stockheim. Und mit Stockheim kommen die Vorstände auch zur ihrem Lösungsansatz für die Kunden. "1996/97 haben wir dort neu gebaut", erzählt Schindhelm von der nicht weit von Burggrub und Gundelsdorf entfernten Geschäftsstelle. Dort sei bisher nur das Erdgeschoss vom Kreditinstitut genutzt worden. Künftig soll der erste Stock statt Wohnungen ebenfalls Bankräume, zum Beispiel für die Beratung, beherbergen. Zudem sollen weitere Investitionen an diesem Standort vorgenommen werden. Neben einer verbesserten Außenansicht sollen zusätzliche Parkplätze eingerichtet werden, wie Fuchs erklärt.


Fusion ist kein Thema

Gedanken an eine Fusion, wie es sie in der Vergangenheit mit der Sparkasse Kulmbach-Kronach oder zuletzt auch im Falle der Raiffeisenbank Oberfranken-Mitte gab, erteilen die Vorstände eine klare Absage. "Die drei Hauptstandorte sollen unsere Zukunft sein", betonen sie. Die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim sei die letztverbliebene selbstständige Bank im Kreis Kronach - daran wolle man mit dieser Marschroute festhalten.

Die Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW/Kronach) und Rainer Detsch (FW/Stockheim) sehen die Entwicklung mit Verständnis. "Wir bedauern die Schließung in Gundelsdorf, aber man muss auch Verständnis für die Zwänge der kleineren Banken haben", sagt Beiergrößlein. Er hofft, dass trotzdem Angebote für die Kunden vor Ort vorgehalten werden und denkt dabei an einen Geldautomaten oder eine mobile Geschäftsstelle. Zumindest teilweise soll sich dieser Wunsch erfüllen. So sollen sich auch nach der Schließung in Gundelsdorf weiterhin Geldautomat und Kontoauszugdrucker im Kronacher Stadtteil finden. "Wir wollen uns nicht aus der Geldversorgung in der Fläche zurückziehen", stellte Schindhelm hierzu klar.

"Dass Banken auch bei uns wirtschaften müssen, ist nichts Neues", sagt Detsch. Gerade im Fall der Burggruber Geschäftsstelle habe sich die Entwicklung abgezeichnet.


Gemeinde zufrieden

Unterm Strich sieht der Bürgermeister für seine Gemeinde sogar eine Stärkung der Infrastruktur bevorstehen. "Ich bin glücklich, dass man jetzt nach Stockheim geht - was ja auch der stärkere Standort ist." Somit bleibe für die Kommunen in der Region ein starker Partner erhalten, unterstreicht der Bürgermeister.