Prognose revidiert: Kronacher Müllgebühren bleiben stabil
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Mittwoch, 03. Februar 2016
Gute Nachrichten für die Bürger des Landkreises Kronach: Die Müllgebühren bleiben stabil.
Die Müllgebühren im Landkreis Kronach bleiben stabil. Diese positive Botschaft überbrachte die Leiterin des Sachgebiets Abfallwirtschaft, Susanne Knauer-Marx, gestern den Mitgliedern des Umweltausschusses. Folgerichtig empfahl das Gremium dem Kreistag, den Haushaltsentwurf wie vorgelegt zu beschließen.
Wie Knauer-Marx mitteilte, entsprach das Gebührenaufkommen 2015 mit 3,41 Millionen Euro weitgehend dem Haushaltsansatz. Die Zahl der Behälter habe sich gegenüber dem Vorjahr "nicht gravierend verändert".
Weniger Hausmüll
Die Anzahl der durchschnittlichen Leerungen der grauen Tonnen habe sich gegenüber 2014 von 18,05 auf 17,86 pro Jahr leicht reduziert, so die Referatsleiterin. Kalkulationsgrundlage seien 18 Leerungen gewesen. Dabei sei die Hausmüllmenge nochmals leicht zurückgegangen.
Die Sperrmüllmenge hingegen sei wieder angestiegen (plus 5,07 Prozent). Die Ursache sah Knauer-Marx im schwankenden Konsumverhalten der Verbraucher.
Seit der Erstellung der Gebührenkalkulation für die Jahre 2014 bis 2017 hat der Kreistag einige grundlegende Entscheidungen getroffen, die auch Auswirkungen auf die Rücklage hatten. So wurde im Oktober 2015 im Landkreis Kronach die Sammlung von Bioabfällen im Bringsystem eingeführt. Außerdem wurde die Rücklage für die Rekultivierung der ehemaligen Hausmülldeponien Oberlangheim und Blumenrod aufgebraucht, was sich auf den Gebührenhaushalt direkt auswirkt.
Umlage deutlich erhöht
Und schließlich hat der Zweckverband für Abfallwirtschaft Anfang 2015 die Umlage für die Verbrennung des Restmülls im Müllheizkraftwerk Coburg deutlich erhöht.
Unter Berücksichtigung all dieser Veränderungen liegt die Rücklage Knauer-Marx zufolge mit 2,375 Millionen Euro deutlich über der Anfang 2015 bei der Haushaltsplanung abgeschätzten Höhe von 2,19 Millionen Euro. Insbesondere durch die aktuelle Entwicklung hinsichtlich der Auslastung der Verbrennungsanlagen ergebe sich für die Umlage an den Zweckverband eine deutlich günstigere Prognose als sie noch vor einem Jahr absehbar gewesen sei.
Gesamthaushalt umfasst 4,7 Millionen Euro
Nach Auskunft des Zweckverbands sei eine Erhöhung der Verbrennungsgebühren unwahrscheinlich, so dass sich die finanzielle Situation für die nächsten Jahre deutlich entspanne. Für Landrat Oswald Marr bedeutete dies, dass man vorerst nicht an eine Erhöhung der Müllgebühren denken müsse. Die Abfallwirtschaft des Landkreises habe mit ihrer vorsichtigen und umsichtigen Gebührenkalkulation richtig auf die unruhigen Zeiten reagiert. Der Landrat dankte Susanne Knauer-Marx und ihrem Team für ihre vorausschauende Arbeit. Die düsteren Prognosen seien nicht eingetreten.
Der Haushaltsansatz für die Müllgebühren liegt bei 3,4 Millionen Euro, der Gesamthaushalt beläuft sich auf rund 4,703 Millionen Euro und wird mit rund 770 000 Euro aus der Rücklage ausgeglichen. Damit beläuft sich die Rücklage Ende 2016 auf 1,567 Millionen Euro.
9000 Euro für Diakonie
Einem Antrag des Diakonischen Werks Ludwigsstadt-Kronach-Michelau auf einen pauschalen Zuschuss von 9000 Euro für den Betrieb des Gebrauchtwarenmarktes stimmten die Ausschussmitglieder zu.
Einen Sachstandsbericht zur Umsetzung der zwölf Wertstoffhöfe im Landkreis Kronach gab Werner Badum. Die Anliefermengen von Wertstoffen und Abfällen hätten sich in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die Entwicklung der Verwertungskosten und -erlöse sowie der Sammel- und Entsorgungskosten hätten die Abfallwirtschaft des Landkreises veranlasst, eine übersichtliche Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben des Wertstoffsystems auszuarbeiten. Grundsätzlich seien die Höfe ein Dienstleistungsangebot an die Bürger, damit eine ortsnahe Abgabe der getrennt zu erfassenden Wertstoffe gewährleistet werden kann.