Positive Zeichen bei Heinz-Glas in Kleintettau: Firma investiert kräftig in die Zukunft
Autor: Veronika Schadeck
Kleintettau, Dienstag, 12. Mai 2020
Trotz Corona-Krise investiert das Unternehmen in Kleintettau in die Zukunft: Die Firma steckt rund 15 Millionen Euro in eine neue Spezialglaswanne. Auch neue Arbeitsplätze könnten entstehen.
Mittelfristig soll es bei der Heinz-Gruppe wieder aufwärts gehen. Trotz der Corona-Krise wird der schon vor Wochen begonnene Bau einer neuen Spezialglaswanne mit zwei Linien am Standort Kleintettau fortgeführt. Rund 15 Millionen Euro werden hierfür investiert.
Wie seitens der Unternehmensführung zu erfahren war, soll die Spezialglaswanne im Herbst dieses Jahres anlaufen. Drei Arten von Glas können auf dieser Wanne produziert werden. Es könnten auch neue Arbeitsplätze entstehen.
Auftragsrückgang und weitere Ausfälle: Schwierige Monate liegen zurück
Es war Mitte März, als die Heinz-Gruppe von starken Umsatzeinbußen getroffen wurde. Aufgrund der Corona-Krise hatte Heinz-Glas auf dem globalen Markt einen Auftragsrückgang beziehungsweise eine Verschiebung von Aufträgen im Parfüm- und Kosmetikbereich bis zu 80 Prozent zu verzeichnen. Durch die wochenlangen Schließungen des Fachhandels und der großen Kaufhäuser wurde ein drastischer Rückgang des Luxus-Güter-Marktes verzeichnet. Hinzu kam ein fast 100-prozentiger Ausfall des Travel-Retails (steuer- und zollfreier Verkauf an Parfüm- und Kosmetikprodukten).
Video:
International lag die Rückgangsquote bei 40 Prozent. Durch die Schließung vieler Geschäfte und aufgrund der Ausgangsbeschränkungen wurde von den Endkunden von Heinz-Glas, insbesondere im Hochpreissegment, viel weniger Parfüm und Kosmetik gekauft. Dadurch agierten die Parfüm- und Kosmetikhersteller sehr vorsichtig am Markt und fuhren ihre Bestellungen zurück. Entsprechend haben die Großkunden der Heinz-Gruppe, die Parfüm- und Kosmetikhersteller, reagiert und ihre Bestellungen seit Mitte März enorm zurückgefahren. Ein Glück war für Heinz-Glas, dass zumindest in den Onlineshops und Drogerien das Geschäft weiterlief.
Aufgrund der Situation musste Heinz-Glas Anfang April an seinen deutschen Standorten Kurzarbeit sowohl in der Verwaltung als auch in der Produktion anmelden. Viele der Mitarbeiter, an den Standorten in Kleintettau, Spechtsbrunn und Piesau sind immerhin rund 1500 Leute beschäftigt, sind davon betroffen. Glasflakons werden nur mit stark reduzierter Kapazität produziert und veredelt. Vom Band läuft nur, was sofort von den Kunden abgenommen wird.
Carl-August Heinz: "Die Welt nach Corona wird eine andere sein"
Die Folgen der Corona-Krise bei Heinz-Glas sind also lange noch nicht bewältigt. Vor wenigen Wochen brachte es der Präsident der Heinz-Gruppe, Carl-August Heinz, auf den Punkt: "Je mehr wir uns zu schützen versuchen, desto mehr fahren wir die Wirtschaft runter!" Erleichtert ist er über die von der Bundes- und Landesregierung sowie in den wichtigen Absatzmärkten eingeleiteten Lockerungen. Er hofft nun auf eine sukzessive Belebung der Wirtschaft und dass die Bevölkerung verantwortungsvoll mit den wiedergewonnenen Freiheiten umgeht.
Wie auch zu erfahren war, wurden wegen der Corona-Krise geplante Investitionen für dieses Jahr in Höhe von rund fünf Millionen Euro verschoben. Für Carl-August Heinz steht fest: "Die Welt nach Corona wird eine andere sein!"