Polizeichef aus Wolfersgrün koordinierte Logistik bei G7-Gipfel
Autor: Alexander Löffler
Wolfersgrün, Montag, 15. Juni 2015
Der G7-Gipfel in Elmau dauerte zwar nur zwei Tage. Die Vorbereitungen liefen allerdings lange Zeit im voraus an. Für die Logistik war die Bundespolizei in Bayreuth verantwortlich. Deren Leiter ist der Wolfersgrüner Dieter Hader.
Vor einer Woche endete auf Schloss Elmau der G7-Gipfel. Mittendrin befand sich der in Wolfersgrün lebende Leiter der Bundespolizei in Bayreuth, Dieter Hader. Mit seinem mehrere Hundert Mann starken Team, zu dem auch 38 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Kronach zählen, war Hader für die komplette Logistik der Bundespolizei zuständig. Sein Fazit fällt durchweg positiv aus: "Dieser Einsatz war aus logistischer Sicht für die Bundespolizei einmalig. Dass bei dieser enormen Herausforderung unsere Serviceleistungen so gut funktioniert haben, ist der Verdienst der vielen Mitarbeiter in unserem Einsatzabschnitt."
Dabei erstreckte sich der Tätigkeitszeitraum nicht nur über die zwei Tage während des G7-Gipfels. Vielmehr liefen die Vorbereitungen auf Grund der Komplexität des Einsatzes schon ein Jahr im voraus an. "Eine gute Vorbereitung ist alles", betont Hader, der mit seinem Team vergleichbare Einsätze analysiert und Positives als auch Negatives herausgefiltert hatte. "Die Herausforderung bestand auch darin, die Aufgaben der mehr als 500 Einsatzkräfte, die nicht nur aus der Bayreuther Abteilung kamen, zu koordinieren."
Vielfältiges Aufgabenfeld
Das Aufgabenfeld war vielfältig. Zunächst mussten Unterkünfte für über 5000 Einsatzkräfte in der Umgebung von Elmau gefunden werden. Angesichts der großen Nachfrage auch seitens der Medien war das Angebot begrenzt, so dass man sogar auf Unterkünfte im nahe gelegenen Österreich zurückgreifen musste.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte erfolgte schließlich von vier Versorgungspunkten in Erding, Rosenheim, Mittenwald und dem österreichischem Seefeld aus. Dabei wurden 59 512 Warm- und 60 633 Kaltverpflegungen ausgereicht. Doch alleine mit der Verpflegung war es nicht getan, wie Hader verdeutlicht. "Bei Bedarf mussten wir auch Fahrzeuge in Stand setzen oder einzelne Einheiten von A nach B bringen." Für die Bereitstellung der Computertechnik oder aber auch von Toilettenwagen war die von Hader gesteuerte Einheit ebenfalls zuständig.
Am Ende lief alles wie am Schnürchen, was Hader in erster Linie auf die eingangs erwähnte gute Vorbereitung zurückführt.
Der eigentliche Einsatz begann dann am Dienstag nach dem Pfingstwochenende. "Die Bundespolizei führte ab diesem Zeitpunkt Grenzkontrollen in ganz Deutschland durch", betont Hader. Dafür mussten provisorische Grenzübergänge geschaffen und natürlich auch gesichert werden. Auch dafür waren die Bayreuther zuständig. Diese waren aber nicht nur für die Logistik verantwortlich. Darüber hinaus unterstützten erfahrene Beamte der Einsatzhundertschaften das Bundeskriminalamt beim Innenschutz auf Schloss Elmau. Die Bayreuther Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft wurde als Eingreifreserve bereitgehalten, kam aber nicht zum Einsatz.