Podiumsdiskussion der Direktkandidaten im Stimmkreis Kronach/Lichtenfels: Heiße Duelle am Wahlstand
Autor: Andreas Schmitt
Kronach, Donnerstag, 04. Oktober 2018
Die Direktkandidaten des Stimmkreises Kronach/Lichtenfels diskutierten am Donnerstagabend auf dem Podium des Kronacher Schützenhauses.
Ein Wahlkampfstand, an dem Passanten vorbeikommen. Das war der Rahmen, in dem sich sechs Direktkandidaten des Stimmkreises Kronach-Lichtenfels am Donnerstagabend bei einer vom Fränkischen Tag und Radio Eins organisierten Podiumsdiskussion im Kronacher Schützenhaus duellierten. Vorbei kamen FT-Redakteur Marian Hamacher, Radio-Eins-Moderator Constantin Hirsch sowie je ein zugeloster Kandidat einer anderen Partei. Detlef Knoblach (Linke) und Harald Bischoff (FDP) sagten ihre Teilnahme ab.
So verlief die Veranstaltung im Kronacher Schützenhaus: Hier geht es zum Live-Ticker
Zunächst positionierte sich Detlef Rauh (AfD) für die Landtagswahl am 14. Oktober. Er machte sich für die Mutter-Vater-Kind-Ehe und die Erleichterung des Waffenbesitzes stark. Edith Memmel (Grüne) zog ihre Time-Out-Karte. Damit konnte jeder Kandidat einmal aus dem Publikum heraus unterbrechen: "Bin ich sicherer, wenn ich eine Waffe habe? Als Frau hätte ich dann wahnsinnige Angst." Rauh: "Dann sollten sie zu Hause bleiben. Ich bin der Meinung, man fühlt sich sicherer."
Rauh warnte vor dem Wegfall fränkischer Kultur. "Wir lassen uns unser Essen nicht nehmen." Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen warf er vor, lückenhaft zu berichten. Keine Konzepte nannte Rauh zu Rente und Innenstadt-Leerstand.
Es folgte der Wahlkampfauftritt von Thomas Müller. Seine ÖDP sei die "erfolgreichste Oppositionspartei in Bayern." Über einen Volksentscheid habe man das Rauchverbot durchgesetzt. Das ÖDP-Ziel für die Wahl bezifferte er auf sechs Prozent. Müller forderte einen billigeren ÖPNV.
Wir haben die Diskussion gefilmt: Hier könnt ihr sie bei Facebook live anschauen
"Wenn es nur noch einen Euro von Burgkunstadt nach Kronach kostet, lassen viele das Auto stehen. Dann haben wir auch genug Parkplätze." Zugeloster Passant Müllers war Mandatsinhaber Jürgen Baumgärtner (CSU). Im Gespräch der beiden zeigten sich Ähnlichkeiten zwischen CSU und ÖDP. Im Bereich Innere Sicherheit, wobei Müller das Polizeiaufgabengesetz kritisierte, entwickelte sich jedoch eine Diskussion.