Phantomschmerzen: "Die Erfolge der medikamentösen Behandlung sind begrenzt"
Autor: Anna-Lena Deuerling
Kronach, Freitag, 30. November 2018
In der Medizin gibt es verschiedene Ansätze, Phantomschmerzen zu behandeln. Chefarzt Ralf Walper spricht darüber im Interview.
In der Literatur ist der Phantomschmerz ein bedeutungsschweres Bild voller Interpretationsmöglichkeiten. Einen neutralen, medizinischen Einblick in das Fachgebiet gewährt Ralf Walper, Chefarzt an der Helios-Frankenwaldklinik in Kronach im Interview.
Wie kann man den Medizin-Laien unter uns den Begriff "Phantomschmerz" begreifbar machen?
Ein Schmerz, wo eigentlich keiner sein kann - für nicht Betroffene kaum vorstellbar. Wie äußert sich der Phantomschmerz?
Für einen Laien ist es sicher nur schwer vorstellbar, dass ein Patient Schmerzen in einer Gliedmaße verspürt, die physisch nicht mehr vorhanden ist. Nach der Amputation spüren die allermeisten Betroffenen weiterhin die nicht mehr vorhandene Gliedmaße, beispielsweise ihre Länge, den Umfang, oft auch eine bestimmte Haltung. Gelegentlich wird über Kribbeln, Berührungsempfindungen und Zucken berichtet. Etwa 60 bis 80 Prozent der Amputierten nehmen Schmerzen im amputierten Körperteil wahr. Wichtig ist die Unterscheidung von Phantomschmerz und Stumpfschmerzen.Wie therapiert man den Schmerz?