Petition des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums Kronach scheitert
Autor: Marco Meißner
Kronach, Mittwoch, 22. Juli 2015
Die Hoffnung des Kronacher Kaspar-Zeuß-Gymnasiums (KZG) lag in einer Petition. Mit diesem Mittel wollten Lehrerschaft, Schüler und Eltern auf den letzten Drücker doch noch erreichen, dass die Schule für das Pilotprojekt "Mittelstufe Plus" nachnominiert wird. Dieser Vorstoß scheiterte.
Der Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags befasste sich am Mittwoch in München mit diesem Anliegen und wies den Wunsch der Kronacher Schule - die in der Sitzung mit einer Delegation vertreten war - letztlich zurück. Somit wird die "Mittelstufe Plus" in Kronach während der Pilotphase (ab 2015/16) nur am Frankenwald-Gymnasium angeboten werden.
"Die Petition ist behandelt worden, und sie ist abgelehnt worden", informierte MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) auf Anfrage am frühen Mittwochabend über das Scheitern des Kronacher Vorstoßes. Überraschend war dieses Ergebnis seiner Aussage nach jedoch nicht, sondern vielmehr "erwartungsgemäß".
Thema ist vom Tisch
Wie Baumgärtner erläuterte sei er ein Befürworter des KZG-Vorstoßes gewesen. Allerdings habe er in einer fraktionsinternen Abstimmung bereits erkennen können, dass er sich mit seiner Meinung in diesem Fall nicht durchsetzen kann. "Von dieser Warte aus ist das Thema eigentlich schon seit Wochen endgültig vom Tisch", stellte er fest. "Das war jetzt nur noch das offizielle Nein."
Dass die Petition gescheitert ist, bedauert er sehr: "Ich war dafür, dass das Kaspar-Zeuß-Gymnasium ,M Plus‘ wird." Nun seien allerdings die Optionen ausgeschöpft, das KZG vielleicht doch noch in dieses Projekt zu befördern.
Elternbeiratsvorsitzender Nikolaus Wiegand war zusammen mit Schulleiterin Renate Leive und rund 20 Schülern vor Ort in München und bekam wie Leive sogar die Gelegenheit, vor dem Ausschuss zu sprechen. Dass am Ende der erhoffte Erfolg ausblieb, bedauert er: "Ich finde es schade und bin auch enttäuscht." Aus seiner Sicht wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, den Kindern zu zeigen, wie Demokratie auch funktionieren kann. Dass alle anwesenden neun CSU-Vertreter im Ausschuss gegen den Vorstoß des KZG gestimmt haben und damit der Fraktionszwang größer zu sein scheint als die Bedeutung eines solchen Vorstoßes, kann er nicht nachvollziehen: "Ich würde mir manchmal wünschen, dass die Sache mehr im Vordergrund steht." Laut Wiegand wurde die Petition mit 9:7 abgeschmettert.