Ortsumgehungen im Kreis Kronach sollen kommen
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Mittwoch, 04. November 2015
MdB Hans Michelbach (CSU) hat Projekte für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans angemeldet. Einige haben sehr gute Chancen, bei anderen wird die Verwirklichung noch einige Jahre dauern. Wir haben herausgefunden, bei welchen Straßen es schneller geht.
Der Ausbau der Bundesstraßen und vor allem Ortsumgehungen sollen in den nächsten Jahren im Kreis Kronach vorangetrieben werden, wünscht sich MdB Hans Michelbach (CSU). Deshalb hat er eine ganze Reihe von Projekten für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans bei Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angemeldet. Der Abgeordnete ist zuversichtlich, dass die Projektliste so wie vorgelegt noch im Dezember abgesegnet wird, weil sie mit dem Minister abgesprochen wurde.
Das seien wichtige Bausteine der Standortförderung für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Jetzt zu handeln, sei wichtig, weil der Plan für zehn Jahre gelte und sich auf den erwarteten Verkehr im Jahr 2030 beziehe.
Baurecht ist nötig
"Die Fortsetzung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur ist besonders für den Wirtschaftsraum Frankenwald unverzichtbar für den Erhalt von Arbeitsplätzen, für Wohlstand in der Region Kronach und damit letztlich auch für die Einnahmeseite der kommunalen Haushalte", betont Michelbach. "Wir haben alles drin, was wir in den nächsten Jahren verwirklicht sehen wollen. Dann haben die Bauämter Inhalte, denn ohne diese dürfen die gar nicht planen", weiß der Wahlkreisabgeordnete. Damit die Planfeststellungsverfahren zeitnah abgeschlossen würden, werde er immer wieder Kontakt mit dem Regierungspräsidenten aufnehmen, "denn wir brauchen Baurecht. Erst dann können wir uns um die Finanzierung kümmern." Viele Widersprüche verzögerten die Verfahren, "aber alles muss rechtsstaatlich abgewickelt werden".Zusätzlich zu den bereits angemeldeten Projekten will sich Michelbach dafür stark machen, dass auch die Umgehung von Seibelsdorf mit aufgenommen wird, wenngleich er dieser geringere Chancen einräumt, weil für die Umgehungen von Stadtsteinach und Zeyern bereits 50 Millionen Euro bereitständen und somit sehr viel Geld auf engstem Raum verbaut werde.
Die größten Chancen
Norbert Schmitt von der Planungsabteilung des Staatlichen Bauamts Bamberg weiß, wie weit die Vorbereitungen bereits gediehen sind. Den Ortsumgehungen von Zeyern, wo bereits Baurecht besteht, und Pressig räumt er die größten Chancen auf eine rasche Verwirklichung ein. Pressig sei zudem ebenfalls wie Zeyern im vordringlichen Bedarf eingestuft, was sich auf den Zeitplan positiv auswirke. "In Pressig sind wir mit den Vorbereitungen relativ weit", berichtet er. Die hydraulischen Berechnungen für den südlichen Bereich seien erledigt. Wenn man grünes Licht erhalte, werde die Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht.Auch hinsichtlich des Ausbaus der B173 zwischen Johannisthal und Kronach seien die Planungen für die Lerchenhoftrasse weit vorangeschritten. Dem sei für die Ortsumgehungen Oberlangenstadt und Küps leider nicht so, denn es würden mit der Eisenbahntrasse und der Tunnellösung zwei Varianten vorgeschlagen. So müsse der Verkehrsminister entscheiden, was einen zusätzlichen Aufwand bedeute.
"Außerdem steht diese Umgehung in engem Zusammenhang mit dem Ausbau der B173 zwischen Zettlitz und Oberlangenstadt", zeigt der Planer auf, dass die Zeit drängt.
Der Ausbau der Bundesstraße 85 zwischen Stockheim und Gundelsdorf sowie die Umgehung Knellendorf würden sicherlich erst später verwirklicht, ist sich Norbert Schmitt sicher. Ähnlich sei das bei der Umgehung von Unterrodach, die sicherlich nur zwischen Groß- und Kleinvichtach hindurch geführt werden könnte. Doch diese Linienführung konterkariere die Umgehung Zeyern, weil ein Riesenschwenk eingebaut werden müsste. Bei der Planung der Umgehung Zeyern sei die Umgehung von Unterrodach nicht mit einbezogen worden.
Ähnlich schlecht sehe es mit der Umgehung von Weißenbrunn aus, denn das Tal sei zugebaut, eine vernünftige Trassenführung kaum möglich. Einzige, aber teure Möglichkeit wäre es, die Bundesstraße von Thonberg aus nördlich am Sportplatz vorbei, mit einem Tunnel durch den Berg hindurch bis Schleyreuth und über eine Brücke über den Leßbach in Richtung Kirchleus zu führen.
Folgende Straßenbauprojekte wurden für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet:
• Ortsumgehung Zeyern (B173)
• Ortsumgehung Pressig (B85)
• Ortsumgehung Johannisthal- Küps (Varianten Eisenbahntrasse oder Tunnel)
• B173 Johannisthal-Kronach
• B85 Stockheim-Gundelsdorf und Umgehung Knellendorf
• Ortsumgehung Weißenbrunn
• Ortsumgehung Unterrodach