Ortsumgehung Zeyern: Bauarbeiten sollen Anfang Mai beginnen
Autor: Marian Hamacher
Marktrodach, Montag, 22. Februar 2016
Hürden sind keine mehr zu überwinden, trotzdem sind noch nicht alle Fragen geklärt.
Noch rasen die Lastwagen und Pkw munter am Zeyerner Ortseingangsschild vorbei. Nun ist erstmals ein Termin in Sicht, ab wann die Straße, die durch den 627-Seelen-Ort führt, weniger beansprucht werden wird: Ende 2018 oder Mitte 2019 sollen die Bauarbeiten an der geplanten Ortsumgehung Zeyern abgeschlossen sein. "Jedenfalls sofern nichts dazwischen kommt", sagt Jürgen Woll, Leiter der Servicestelle des Bauamts Kronach.
Keine rechtlichen Hürden mehr
Während das Ende somit in zwar absehbarer, wenngleich etwas weiterer Ferne liegt, werden die Bagger wohl bald anrollen. Auf seiner Vorstellung als SPD-Kandidat für die Landratswahl teilte Norbert Gräbner vergangenen Samstag mit, dass der erste Spatenstich schon in der zweiten Maiwoche erfolgen soll - was das Staatliche Bauamt inzwischen bestätigt.Rund 15 Millionen Euro soll der Bau des Streckenabschnitts um den Marktrodacher Ortsteil
laut Woll kosten - finanziert durch den Bund. Zuschüsse etwa durch die EU seien keine geplant. "Zeyern ist für uns aber keine außergewöhnlich große Maßnahme", sagt Woll. Deutlich kostspieliger sei hingegen der Bereich Trieb/Hochstadt, für den sich die Kosten auf 90 Millionen Euro belaufen. Dass es in Zeyern Probleme bei den Bauarbeiten geben könnte, glaubt der Leiter der Servicestelle Kronach nicht: "Dort haben wir ja keinen Verkehr und können in Ruhe bauen. Das ist ein völlig anderes Arbeiten als beispielsweise am Kronacher Kreisverkehr."
Auch rechtlich sind offenbar keine Hürden mehr zu überwinden. Alle Genehmigungen, die es brauche, um heuer mit dem Bau beginnen zu können, seien eingeholt, teilt Woll mit. Bereits im vergangenen Jahr wurde der erste Bauabschnitt auf Bodendenkmäler überprüft. Dort vermutete - zwischen 3000 und 5000 Jahre alte - Siedlungen wurden allerdings nicht gefunden. Im Frühjahr soll die Suche in den anderen Bereichen weitergehen.
Wofür es noch zu früh ist
Noch sind jedoch gar nicht alle Grundstücke im Besitz des Bauamtes. "Mit einem großem Teil der Eigentümer haben wir bereits ein Einverständnis erzielt. Es kann aber sein, dass eine einvernehmliche Lösung nicht mit allen zu Stande kommt", sagt Erich Beck vom Bauamt in Bamberg. Noch sei es aber zu früh, um etwas Endgültiges mitzuteilen: "Das kann ich erst, wenn ich mit dem letzten Eigentümer gesprochen habe." Er habe zunächst das Gespräch mit jenen gesucht, auf deren Grundstücken die ersten Arbeiten stattfinden sollen. Dort sei inzwischen alles geklärt. "Bei den anderen bleibt mir je nach Bauverlauf ja noch entsprechend Zeit", sagt Beck.
Sollte keine Einigung erzielt werden können, droht den Eigentümern rein rechtlich eine "Zwangsmaßnahme", also eine Zwangsenteignung. "An diese Ultima Ratio wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht denken", erklärt Beck. Er geht davon aus, mit allen Grundstücksbesitzern eine Lösung zu finden.