ÖDP will mit Volksbegehren Bienen und Natur schützen
Autor: Jannik Reutlinger
Kronach, Dienstag, 15. Januar 2019
Um das Insektensterben aufzuhalten, hat die ÖDP das Volksbegehren "Artenvielfalt - Rettet die Bienen" initiiert. Anfang Februar kommt es auf die Bürger an, ob Wildtiere besser geschützt werden können. Es gibt aber auch Kritik.
Die Bienen sind längst nicht die einzigen. "Sie stehen stellvertretend für alle Wildtiere in Bayern", erklärt Markus Erlwein, Sprecher des Volksbegehrens "Artenvielfalt - Rettet die Bienen". Der Rückgang der Insekten verläuft zeitgleich mit dem Rückgang blühender Wiesen. Die Insekten brauchen aber natürlichen Lebensraum für Nahrung und Fortpflanzung. Wenn es weniger Insekten gibt, leiden auch viele Vogelarten. "Es ist ein Kreislauf", sagt Erlwein. "Alles baut aufeinander auf."
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Um den Rückgang der Arten zu minimieren, gibt es das Volksbegehren. Gelingt es ausreichend Stimmen zu sammeln, wäre die bayerische Regierung um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu konkreten Maßnahmen gegen das Artensterben verpflichtet. Mit der Zulassung des Volksbegehrens nahm die ÖDP bereits im Herbst die erste Hürde. Mit fast 100 000 Stimmen kamen etwa viermal so viele zusammen wie nötig gewesen wären.
Eine Million Stimmen benötigt
Ab dem 31. Januar folgt die zweite Hürde. Dann müssen sich binnen 14 Tagen zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern, also rund eine Million Menschen, in den Rathäusern in Listen eintragen, damit die Aktion Erfolg hat. Gestartet hat das Volksbegehren die ÖDP, um den Artenschwund bei Insekten und Vögeln zu stoppen. Bei der kleinen Partei ist die Stimmung vor der heißen Phase gut. "An sich sind wir positiv gestimmt", sagt Thomas Müller, ÖDP-Vorsitzender des Kreises Lichtenfels-Kulmbach. "Mittlerweile haben wir eine große Zahl von Unterstützern."
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Jetzt müssten nur noch die Leute motiviert werden, ins Rathaus zu gehen, sagt Müller. Um das zu schaffen, wirbt die Partei mit Infoständen und Plakaten. "Die Leute sind sehr dafür", sagt Müller. Lediglich den Zeitpunkt, der zur Eintragung vom Innenministerium gewählt wurde, sieht Müller kritisch. Bei schlechter Witterung könne es durchaus passieren, dass die Leute fernbleiben. Daher setzt sich die ÖDP dafür ein, dass die Rathäuser länger geöffnet haben als üblich.
Unterstützung von Imkern
Einer der unterstützenden Verbände ist der Landesverband der Bayerischen Imker. "Die Anzahl der benötigten Leute ist happig", sagt Stefan Roth vom Kronacher Kreisverband. "Aber durch die Beteiligung der vielen Verbände sehe ich gute Chancen."