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Nordhalben: Roth GmbH muss überraschend schließen - trotz bester Auftragslage


Autor: Manuel Dietz

Nordhalben, Freitag, 21. April 2023

Die Roth GmbH im oberfränkischen Nordhalben hat ihre Schließung angekündigt. Und das, obwohl die Auftragsbücher nach eigenen Angaben "so voll wie noch nie" sind.
Für die Roth GmbH in Nordhalben naht nach 23 Jahren ein jähes Ende. An der wirtschaftlichen Situation liegt es nicht.


  • Nordhalben: Roth GmbH muss Betrieb einstellen - "hatten keine andere Möglichkeit"
  • "In der Kürze erst recht nicht": Geschäftsführer nennt Grund für unerwartete Schließung
  • Firmenchef liefert Erklärung: Deshalb mussten viele Aufträge abgesagt werden 

Die Roth GmbH in Nordhalben (Landkreis Kronach) stellt ihren Betrieb ein. Noch bis 1. April 2024 befindet sich der fränkische Fenster- und Türenhersteller laut Eigenaussage im Liquidationsverfahren - dann ist nach gut 23 Jahren Schluss. "Bis dahin erfüllen wir noch die restlichen bestehenden Aufträge, etwas Neues nehmen wir aber nicht mehr an", erklärt Firmenchef und -mitbegründer Peter Roth am Freitag (21. April 2023) inFranken.de. Zusammen mit seinem Vater hatte er das Industrie-Unternehmen 1990 ins Leben gerufen. Jetzt musste er schweren Herzens den Betrieb einstellen. Im Gespräch mit inFranken.de erläutert Roth die Gründe für seine Entscheidung

Roth GmbH in Nordhalben stellt Betrieb ein - Geschäftsführer: "Hatte am Ende einfach keine Wahl"

"Es gibt einfach keine qualifizierten Fachkräfte mehr", stellt Peter Roth ernüchtert fest. Das sei zwar auch schon in den vergangenen Jahren immer wieder ein Problem gewesen, jetzt seien ihm aber zusätzlich wichtige Fachleute weggebrochen. Innerhalb kürzester Zeit sei er demnach darauf angewiesen gewesen, einen Nachfolger für einen langjährigen Mitarbeiter zu finden. "Ich habe vorher schon niemanden gefunden - und jetzt, so in der Kürze, erst recht nicht", sagt Roth.

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Er sei jetzt schließlich an einem Punkt angekommen, an dem er keine Wahl mehr gehabt habe. "Mir blieb keine andere Möglichkeit mehr, als aufzuhören", erklärt Roth. Und das, obwohl finanziell gerade alles richtig gut gelaufen sei. "Das Auftragsbuch ist so voll wie noch nie", sagt er. Ihm fehle aber schlichtweg das Fachpersonal, um die Aufträge zu erfüllen. Vieles habe er deshalb auch wieder absagen müssen. 

"Natürlich ist mir die Entscheidung schwergefallen", gibt Roth zu. "Aber ich hatte am Ende einfach keine Wahl". Wie es mit dem Firmengelände weitergehe, wisse er indes noch nicht. Auch seine persönliche Zukunft lässt er vorerst offen. "Ich bin jetzt 58, wenn das hier nächstes Jahr durch ist sogar 59, da muss ich mal schauen, ob ich dann nochmal was Neues mach", so der Geschäftsführer der Roth GmbH