Nordhalben investiert in Zukunft der Kinder
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Freitag, 14. Juni 2013
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde die Generalsanierung der Nordhalbener Grundschule abgeschlossen. Am Freitag fand die Einweihung statt.
Die Fassade im Außenbereich mit den grünen Farbelementen sowie die hellen Klassenzimmer mit teils neuem Mobiliar machen nach der Generalsanierung der Grundschule einen tollen Eindruck.
Auf Grund der Haushaltslage der Gemeinde wurde die Maßnahme auf mehrere Haushaltsjahre verteilt. Nach Abschluss der zweieinhalbjährigen Bauzeit fand nun die offizielle Einweihung statt. Während der Bauphase waren die knapp fünf Dutzend Kinder im Altbau unterrichtet worden und konnten bereits Anfang des Jahres in die sanierten Räume zurückkehren. Den Segen über die neuen Räumlichkeiten spendeten am Freitag Pfarrer Richard Reis und sein evangelischer Kollege Dirk Grießbach.
Mit einem kräftigen "Herzlich Willkommen" begrüßte der Schulchor unter der Leitung von Christine Lippert die Gäste. Bürgermeister Josef Daum erinnerte an den langen und schwierigen Weg der "Runderneuerung am Bauwerk". Nach einem ersten gescheiterten Versuch über das damalige Konjunkturpaket II habe man andere Wege der Finanzierung beschreiten müssen. "Die gesetzlichen Vorgaben waren einfach nicht mehr gegeben. Deshalb konnte man in Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken andere Fördertöpfe anzapfen", betonte der Bürgermeister.
Naubauniveau
Bei der Maßnahme mit einer Nutzfläche von 822 Quadratmetern auf "Neubauniveau" konnte kostenmäßig eine Punktlandung erreicht werden. Der Dank des Bürgermeisters galt deshalb besonders Bauleiterin Dorothea Dietrich, die als Planerin ihr volles "Herzblut" eingebracht habe.
Architekt Jörg Detsch erklärte, dass Architektur am besten durchs Anschauen sichtbar werde. "Es war ein anspruchsvoller Auftrag, bei dem alle ein großes Pensum zu leisten hatten. Hier wird später nichts bereut, denn das Geld wird nicht verbläut" , sagte Detsch. Bei der Ausführung habe man großen Wert auf die handwerkliche Tradition gelegt.
Schulleiter Hartmut Fleischmann dankte dem Gemeinderat für diese weitsichtige Entscheidung. "Sie haben in die Zukunft der Kinder rund 1,4 Millionen Euro an Steuergeldern investiert, wobei jeder Cent gut angelegt ist", betonte der Schulleiter eingangs seiner umfangreichen Ausführungen. "Wer fragt, ob Kinder effektiv unterrichtet werden können, befindet sich schon auf dem Holzweg".
Der Schulleiter erklärte, dass nicht nur die Optik der Außengestaltung sehr gut gelungen sei, sondern auch die hellen und freundlichen Räume eine gute Atmosphäre zum Lernen böten. "Wir haben ja seit dem Umzug schon einige Monate Erfahrung und können feststellen, dass die soziale Kompetenz der Kinder weiter gefördert wird", lobte Fleischmann die gesamte Schulfamilie.
Landtagsmitglied Alexander König sprach trotz bester Förderung durch den Staat von einem finanziellen Kraftakt der Gemeinde. "Die bayerische Staatsregierung will die Grundschul standorte möglichst in allen Orten erhalten", sagte er unter dem Beifall der Anwesenden.
Förderung hat sich bewährt
Regierungsvertreterin Marion Resch-Heckel betonte, dass die bereits vorhandenen Eigenschaften des Schulgebäudes durch die Sanierung bestens herausgestellt wurden. Sie erinnerte daran, dass aus den damaligen Fördertöpfen nur fünf Projekte in ganz Oberfranken bedient werden konnten. "Diese Förderung mit dem Schwerpunkt auf die Bildungsinfrastruktur, wobei eine Kombination aus verschiedenen Fördertöpfen angezapft werden konnte, habe sich bewährt", sagte die Vertreterin der Regierung.
Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder verwies auf die stetig sinkenden Schülerzahlen in der gesamten Region. Die Rechtsaufsicht habe wegen der Finanzsituation in Nordhalben dennoch alle Augen zugedrückt und mit der Zustimmung zur Sanierung eine wohnortnahe Beschulung ermöglicht.
Schulamtsleiter Uwe Dörfer ging ebenfalls auf die schwierigen Bedingungen. "Nordhalben hat schon lange eine Vorreiterrolle bei jahrgangskombinierten Klassen inne." Die Lehrer seien hier davon überzeugt, und es habe nie größere Probleme gegeben, so Dörfer. Schmunzelnd sagte er: "Die Mindeststärke für Grundschulen beträgt 26 Schüler. Da habt ihr mit derzeit 56 Kindern noch etwas Luft nach unten".
Großes Engagement
Im Namen der Elternschaft dankte Tanja Stumpf für die tolle Gestaltung der neuen Schule. Sie hob auch das große Engagement der gesamten Lehrerschaft hervor. Anschließend durfte sich die Gemeinde über zahlreiche Geldspenden freuen.
Für die Gesamtbevölkerung veranstaltet der Elternbeirat heute vom 14 bis 17 Uhr ein Schulfest mit einem "Tag der offenen Tür".