Norbert Gräbner: Noch viel Arbeit in der "Erntezeit"
Autor: Marco Meißner
Marktrodach, Montag, 03. Februar 2020
Norbert Gräbner tritt zum fünften Mal zur Wahl in Marktrodach an. Der Bürgermeister möchte wichtige Projekte zu Ende führen.
Norbert Gräbner will weiter als Bürgermeister anpacken - auch nach 24 Jahren noch. Der 63-Jährige sieht sich selbst als einen Arbeiter für seine Gemeinde, der seinen Job ordentlich zu Ende führen möchte und der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat. Wasserrecht, Tiefbau, Hochbau - in seiner Behördenlaufbahn hat er schon vor seiner ersten Wahl zum Gemeindeoberhaupt (1996) alle Facetten der Verwaltungsarbeit verinnerlicht. Davon könne Marktrodach auch heute noch profitieren, ist er überzeugt.
Zunächst wehte ob dieser Entscheidung jedoch ein stürmischer Wind über die politische Landschaft der Marktgemeinde hinweg. Die SPD hatte plötzlich zwei potenzielle Kandidaten - Gräbner und Oliver Skall. Diese Situation gipfelte im Rückzug Gräbners aus der SPD und seiner Kandidatur auf der Liste von ÜWG/FW. Nun wünscht sich der amtierende Bürgermeister einen Wahlkampf-Endspurt, der "anständig, würdevoll und ohne eine Kampagne" verläuft.
Auf solidem Fundament
"Sachlich" ist das Wort, das Gräbner in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist. Denn es gebe für die Zukunft der Gemeinde viele Sachfragen zu entscheiden.
"Wir stehen wirtschaftlich gut da. Wir haben sieben Jahre in Folge keinen Kredit gebraucht und trotzdem viel gemacht", zieht er eine Bilanz. Daran müsse Marktrodach anknüpfen, solange die "Erntezeit, wie ich sie in meiner ganzen Laufbahn nicht erlebt habe", noch andauert. Die enormen Förderungen müssten weiterhin mit Weitblick genutzt werden. Große Projekte wie der Schallersgarten, der zur Festscheune werden soll, seien Beispiele hierfür.
Projekte machen Sinn
Doch der Ehemann und Vater einer erwachsenen Tochter betont, dass ihm keine Vorhaben vorschweben, die nur um der Förderung Willen in Angriff genommen werden. "Die Projekte müssen auch Sinn machen!" Die staatlichen Gelder tragen nur dazu bei, dass sie in viel kürzerer Zeit - und überhaupt - realisiert werden können.
Auf seiner Agenda hat Gräbner eine ganze Reihe solcher Vorhaben. Bei besagtem Schallersgarten werden nun auch die ersten Baumaßnahmen eingeleitet. Im Frühjahr soll's so richtig losgehen. Weiter soll das historische Pfarrhaus in Seibelsdorf gekauft, saniert und für die Vereinsnutzung sowie als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, geht der Bürgermeister auf ein anderes laufendes Projekt ein.
Der Umbau des alten Oberrodacher Rathauses zu einem Ärztehaus liegt ihm sehr am Herzen. Da die Regierung das Vorhaben schon positiv bewertet hat, hofft Gräbner auf eine Umsetzung in den kommenden eineinhalb Jahren. Deshalb wurden auch erste Sondierungsgespräche mit Ärzten geführt. "Wir sind sehr optimistisch", freut sich Gräbner über die gute Resonanz.