Noch viel zu tun für junge Leute
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Freitag, 06. Dezember 2019
Mit "Face up" wollte der Kreisjugendring den Dialog zwischen Jugendlichen und Politik ankurbeln. Handlungsbedarf gibt es zum Beispiel beim ÖPNV.
Wie nah sind Kommunalpolitiker an der Jugend? Was wünschen sich Heranwachsende von der Kommunalpolitik? Das waren am Donnerstagabend im Café Kitsch die Themen bei der Veranstaltung "Face up - ein Dialog zwischen Jugendlichen und Politik". Eingeladen hatte hierzu der Kreisjugendring. Leider waren mehr Erwachsene als Jugendliche anwesend.
Wo gehe ich shoppen? Wo bekomme ich was zu essen? Wo gibt es den nächsten Club? Wie komme ich nachts von der Disco heim? Handlungsbedarf sahen die Jugendlichen in einigen Bereichen. So wurde der Wunsch nach einem Jugendstadtrat geäußert. Es sollten für Jugendliche mehr Möglichkeiten geschaffen werden, sich einzubringen. Die Öffnungszeiten der Lokalitäten sollten verlängert werden, ohne dass es gleich Beschwerden zur Folge hat.
Weiterhin sollte die Bedürfnisse der Jugendlichen beim ÖPNV mehr Berücksichtigung finden. So wurde beklagt, dass man am Wochenende oftmals auf die Eltern angewiesen sei, um spät in der Nacht nach Hause zu kommen. Auch sollten Angebote geschaffen werden, in denen sich die 18- bis 27-Jährigen gut aufgehoben fühlen. Entweder treffe man 15- oder 40-Jährige, meinte Björn Schmittdiel.
Es wurde auch der Wunsch nach einem "Fifty-Fifty-Taxi geäußert. Das bedeutet, dass Jugendliche nur 50 Prozent des regulären Fahrpreises für die Hin- und Rückfahrt zur Disco oder öffentlichen Veranstaltungen bezahlen. Zudem sollten vereinsunabhängige Treffpunkte geschaffen werden. Sinnvoll wären aus Sicht der Jugendlichen Terminveröffentlichungen von Sitzungen über Instagram und Facebook.
Christian Jungkunz sprach davon, dass er sich mit dem Gedanken getragen habe, in Kronach eine Bar aufzumachen. Problematisch sei allerdings, eine Genehmigung für Öffnungszeiten über 2 Uhr hinaus zu bekommen. Außerdem sei das alles mit einer Vielzahl von Auflagen verbunden.
Handeln für die Kinder
Die Podiumsteilnehmer, dies waren der Stockheimer Bürgermeister Rainer Detsch (FW), Silke Wolf-Mertensmeyer (Frauenliste), Edith Memmel (Grüne), Oliver Skall (SPD-Bürgermeisterkandidat Marktrodach), Oliver Plewa (CSU-Bürgermeisterkandidat Mitwitz) und Tina-Christin Rüger (Junge Union) folgten gespannt den Ausführungen. Zuvor wurden sie vom Moderator Lars Hofmann gefragt, wie nah sie an jungen Menschen dran sind.
Folgte man Ausführungen der Kommunalpolitiker, so wurde deutlich, dass die Jugendlichen schon wichtig in ihrem politischen Handeln sind. So meinte Oliver Skall, dass es ihm als Familienvater darauf ankomme, nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder etwas aufzubauen.