Noch ist keine Platzfrage entschieden
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Dienstag, 05. Dezember 2017
Der Gemeinderat Stockheim widmete einen Großteil der Sitzung am Montag dem gemeindlichen Friedhofswesen - und änderte dabei die Satzung.
Außerdem wurde ein Förderantrag zum Anbau einer Fahrzeughalle am bestehenden Feuerwehrhaus in Haßlach weitergeleitet und die Abbrucharbeiten für das Anwesen "Dorfplatz 3" in Reitsch vergeben.
Das Gremium setzte ein politisches Signal, in dem man sich dafür entschied, zukünftig 100 Prozent Ökostrom (ohne Neuanlagenquote) zu beziehen. Bürgermeister Rainer Detsch führte an, dass es aufgrund vieler Rückfragen und Bitten von Bürgern nötig sei, die verschiedenen Grabarten in den Friedhöfen der Gemeinde Stockheim zu erweitern. Die Verwaltung befasst sich seit Monaten mit einer Ausarbeitung der Möglichkeiten.
Julia Wilczek (Friedhofsverwaltung) stellte die Varianten und Alternativen auf den einzelnen Friedhöfen in Burggrub, Haig, Reitsch, Haßlach und Stockheim vor. Nahezu 75 Prozent aller Bestattungen im Gemeindegebiet sind Feuerbestattungen, informierte sie. Dementsprechend hoch sei auch die Nachfrage, das Angebot mit anonymen Urnengrabfeldern und Urnenfächern zu ergänzen. Vereinzelt sind auch Urnenrasengräber mit Platten und auch Baumbestattungen erwünscht und daher möglich werden. Um zukunftsorientiert zu planen, muss den Wünschen der Bürger nachgekommen werden, sofern es die finanziellen Mittel und die örtlichen Gegebenheiten der einzelnen Friedhöfe zulassen, darüber waren sich Verwaltung, Bürgermeister und Räte einig.
Mit dem Beschluss wurde auch die Satzung entsprechend geändert. So gibt es folgende Grabarten und Grabstätten, die sich unterscheiden in Reihengräber (Einzelgräber), Wahlgräber (Familiengräber), Kindergräber, Urnengräber, Urnengemeinschaftsanlagen (anonyme Gräberfelder für Urnenbeisetzungen), Urnenfächer, Urnengrab mit Platte, Baumgrabstätten.
Die Größe der Grabstätten sowie die Zahl der Grabplätze sind, soweit in der Satzung keine konkrete Regelung erfolgt ist, in Belegungsplänen festgelegt, die im Rathaus während der allgemeinen Dienststunden eingesehen werden können. Bei den vorgestellten Varianten handelt es sich lediglich um Vorschläge - es ist noch keine Platzfrage entschieden. Dies muss erst von der Verwaltung weiter eruiert und auch die Kosten ermittelt werden, dann wird sich das Gremium erneut mit dem Thema befassen müssen. Bürgermeister Detsch fasste zusammen, dies sei ein erster Schritt gewesen, damit die Friedhöfe weiter genutzt werden. Wir können uns dem Wandel nicht verschließen.
Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern- Oberfranken wurden die Abbrucharbeiten für das Anwesen "Dorfplatz 3" in Reitsch an die Firma Bernd Herold, Marktgraitz zum Preis von 17 000 Euro, vergeben. Diese Maßnahme soll im Zuge der einfachen Dorferneuerung bis März 2018 vollzogen werden. Für den Anbau einer Fahrzeughalle zur Schaffung von zwei Stellplätzen am bestehenden Feuerwehrgerätehaus in Haßlach wird ein Verfahren auf Bezuschussung nach den Feuerwehr- Zuwendungsrichtlinien bei der Regierung von Oberfranken in die Wege geleitet. In diesem Zusammenhang dankte der Bürgermeister der FF Haßlach für ihr Engagement die sich bisher schon mit Eigenleistungen einbrachte und auch für diese Maßnahme ihre Unterstützung zusagte.
Nachdem Kämmerer Stephan Urban die wichtigsten Zahlen des Haushaltsabschlusses 2016 vorgetragen hatte, bestätigte Rechnungsprüfungsausschussvorsitzender Joachim Beez (SPD), dass die Prüfungen keine wesentlichen Einwände ergaben. Somit konnte die Jahresrechnung 2016 festgestellt und Bürgermeister Detsch Entlastung erteilt werden. Das Haushaltsvolumen betrug 2016 rund 10,8 Millionen Euro. Trotz 1,65 Millionen Euro Investitionen konnten die Schulden auf 2,42 Millionen Euro abgebaut werden was einer pro Kopf Verschuldung von 481 Euro entspricht. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug 1,4 Millionen Euro.
Zur Anbindung des Bebauungsgebietes "nördlich der Eichendorffsiedlung" in Stockheim an die Bundesstraße 85 wurde eine Vereinbarung mit dem Straßenbauamt getroffen. Es wird eine Linksabbiegespur ausgewiesen. Am Straßenverlauf an der B 85 wird es keine Veränderungen geben, informierte Geschäftsleiter Rainer Förtsch. Um ein umweltpolitisches, ökologisches Zeichen zu setzen, beschloss das Gremium bei Gegenstimme von Daniel Wachter (parteilos) an den Bündelausschreibungen für die kommunale Strombeschaffung in Bayern für 2020 bis 2022 teilzunehmen und dabei soll 100 Prozent Ökostrom (ohne Neuanlagenquote) bezogen werden.
Daniel Wachte gab seinen Befürchtungen kund, dass Ökostrom nur begrenzt vor allem in der Nacht zur Verfügung stehe, außerdem könnte der Bezug den Stromtrassenbau über Haig, wo man sich so sehr dagegen wehre, begünstigen. Gerhard Wolf (FW), Silvia Weißbach (CSU) und Jürgen Wöhner sprachen sich dafür aus, ein Signal für den Klimaschutz zusetzen. Einen Bauantrag auf Errichtung einer Werbetafel an der Kronacher Straße in Stockheim wurde das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt. In diesem Zusammenhang wurde kritisiert, dass an der B85 an der Haßlacher Ampelanlage zwei Riesenwerbetafeln aufgestellt werden konnten. Siegfried Weißerth (CSU) sah darin keine gute Entwicklung, das könne zu großen Verkehrsbeeinträchtigungen und Ablenkung vom Straßenverkehr führen.
Jürgen Wöhner bat die Verwaltung den Kontakt mit anderen Behörden aufzunehmen. Am Gelände der ehemaligen Porzellanfabrik Eversberg in Burggrub herrschen unzumutbare Zustände. Es werden Müll, Schutt und Schrott wild abgelagert. Stefan Betz bat die Gemeinde, sich um die Hydrantenüberprüfungen zu kümmern. Seiner Information nach, dürfen dies Feuerwehrleute nicht mehr tun. Dem will Bürgermeister Detsch nachgehen, aus dem Rathaus komme so eine Anordnung nicht.
Rudi Jaros teilte mit, dass am Gehsteig am ehemaligen Gasthaus Resi in Neukenroth auf dem Fußgängerweg geparkt werde. Detsch meinte, dass man damit Abhilfe schaffen könne, wenn das alte angrenzende Gebäude abgerissen werde, wie es geplant ist. Dann entstünden neue Parkplätze.