Druckartikel: Nikolaus lässt Kinderaugen strahlen

Nikolaus lässt Kinderaugen strahlen


Autor: Heike Schülein

Wilhelmsthal, Mittwoch, 07. Dezember 2016

Die Bescherung in Hesselbach war heuer ein "längeres Vergnügen", weil noch mehr Kinder als sonst auf den Heiligen Mann warteten.
Aaron und Lennart (auf dem Arm seiner Mama) sind zwei brave Kinder - auch wenn Aaron manchmal etwas bockig ist.  Foto: Heike Schülein


Seit über 40 Jahren findet am Nikolaustag in Hesselbach eine kleine kuschlig-heimelige Feier mit Bescherung der Kinder statt. Hierzu kommt längst nicht mehr nur das "ganze Dorf" am Hesselbacher Ortsmittelpunkt "Am Plan" zusammen, sondern mittlerweile auch Besucher aus anderen Gemeinden. Heuer freuten sich an die 25 Kinder - unter anderem aus Lahm, Roßlach und Steinberg, aus Rothenkirchen, Kronach, Weißenbrunn-Grün sowie Schmölz - auf den Besuch des Nikolaus. Und natürlich auf viele Geschenke.


Beliebt gemacht

Die brachte ein Nikolaus (Alexander Hoderlein) mit, der ebenso wie sein Knecht Ruprecht (Ralf Welsch) offenbar ganz auf Höhe des 21. Jahrhunderts ist. Denn chauffiert wurde das Himmlische Duo nebst Schlitten und einem großen Anhänger voller Geschenke erneut in einem Quad. Unter den festlichen Klängen der Hesselbacher Musiker und Musikerinnen ließen sich beide wie üblich beim stimmungsvoll beleuchteten Dorf-Christbaum nieder.
"Woll'n nun sehn, wie's bei euch steht, ob ihr auch fleißig im Gebet, ob ihr den Eltern Freude macht. Den Braven hab ich was mitgebracht. Ihr Bösen aber seht mein Knecht. Er weiß genau, was bös' ist und was recht, denn all euer Tun ward aufgeschrieben, im Heiligen Buch von den Englein, den lieben", sagte der Nikolaus, als er sein goldenes Buch aufschlug - und das verhieß auch in diesem Jahr fast ausschließlich nur Gutes. Immer wieder lobte der Heilige Mann die Jungen und Mädchen, die - nachdem ihr Name aufgerufen wurde - nach vorne traten, und erzählten, wie fleißig und artig sie doch seien. Fast alle gehen gerne in den Kindergarten oder in die Schule. Sie sind hilfsbereit gegenüber ihren Mitmenschen und haben ein großes Herz für Tiere.
Besonders beliebt machten sich einige Kinder beim Nikolaus, als sie ihm selbst gemalte Bilder schenkten oder gar ein Gedicht aufsagten. Mia, die jetzt schon eine ganz Große ist, überreichte ihm sogar ohne zu zögern ihren "Nunu"-Schnuller, damit das Christkind damit ein anderes Baby beschenken kann. Weitere Pluspunkte sammelten die Jungen und Mädchen, die Mitglieder der Hesselbacher Kinder-Feuerwehr sind - und das waren erfreulich viele.


"Arbeitsloser" Knecht

Natürlich gab es auch Kleinigkeiten, die man noch verbessern könnte. Beispielsweise bei den "Dauerthemen" Aufräumen, Gehorsam, Fernsehen, Naschen sowie den Gebrauch von Schimpfwörtern. Einige Jungen und Mädchen sollten weniger knautschig, aufmüpfig und bockig sein. Mia und Lara beispielsweise sind zwei ganz besonders liebe und hilfsbereite Mädchen. Manchmal ärgern sie sich aber gegenseitig. "Das ist nicht so schlimm, das gleicht sich ja dann wieder aus", zeigte sich der Nikolaus - vielleicht nicht ganz pädagogisch korrekt - verständnisvoll. Natürlich gab es für die beiden braven Mädchen ebenso wie für alle anderen Kinder schöne Geschenke, an denen einige ganz schön zu schleppen hatten.
Mit den Worten "Bleibt gut und ehrlich immer dar, dann will ich auch im nächsten Jahr, mit Frieden zu euch kommen her: ein Spiel für euch - für mich große Ehr. Behüt' euch Gott in seiner Gnad' und schirme euren Lebenspfad, dass ihr nach all dem Erden Leid, dann kosten dürft die ewige Freud'" verabschiedeten sich der Nikolaus und sein Knecht, der wieder einmal im schmucken Bergdorf "arbeitslos" blieb. Gerne verweilten die Erwachsenen noch bei weihnachtlichen Köstlichkeiten in geselliger Runde, während die Kinder voller Stolz ihre Schätze nach Hause trugen.