Nicht nur für Vögel ein Paradies
Autor: Matthias Litzlfelder
Stockheim, Mittwoch, 15. Januar 2020
In Gerd Fleischmanns Garten finden nicht nur Wildvögel ausreichend Nahrung und Lebensraum. Ein Teich, meterhohe Bäume und Mauern aus Naturstein locken auch Eichhörnchen, Eidechsen und sogar Ringelnattern an.
Stockheim Gerd Fleischmann hält ein Foto in der Hand. Auf dem Bild steht er hinter einem Strauch, an dem pinke Blumen blühen. "Das Geflatter der Schmetterlinge im Sommer war der Wahnsinn", schwärmt er. Über den Winter lässt er den Strauch weiter in seinem Garten stehen - obwohl dieser längst abgeblüht ist. Er möchte den Wildvögeln eine Chance geben, auch während der kalten Jahreszeit Nahrung zu finden: "In den Sträuchern sind noch Körner, die die Vögel essen können."
Zurzeit sind vor allem Meisen, Amseln und verschiedene Spechte Gäste in seinem 3000 Quadratmeter großen Garten. "Leider Gottes ist die Anzahl der Vogelarten zurückgegangen, was unter anderem an der Verbauung und Technisierung liegt", bedauert der Stockheimer. Früher sei auch viel mehr Weizen angebaut und geerntet worden, so seien immer einige Körner für die Vögel liegen geblieben.
Eichhörnchen und Fischreiher
In Fleischmanns Garten ist alles möglichst naturbelassen: "Ich habe aus 5000 Zentnern Naturstein Mauern gebaut, die ein Refugium für die Tiere sind." Hier würden sich regelmäßig Eidechsen und sogar Ringelnattern aufhalten. In seinen Walnuss- und Nadelbäumen beobachtet der ehrenamtliche Ortsheimatpfleger außerdem oft Eichhörnchen.
"Vor allem für Vögel ist mein Garten ein Paradies", freut sich Fleischmann. Im Sommer würden die Wildvögel in seinem Komposthaufen nach Würmern graben. Außerdem hätten die Vögel durch die zahlreichen Beerensträucher genug Nahrung. "Manchmal kommt auch ein Fischreiher zu Besuch, um meinen zwölf Quadratmeter großen Teich zu bearbeiten", sagt der Stockheimer stolz.
Obwohl Fleischmann in seinem Garten drei Vogelhäuschen aufgestellt hat, füttert er die Wildtiere im Moment nicht. "Bei den aktuellen Temperaturen finden sie auch so genug Nahrung", erzählt der Naturliebhaber. Wenn Schnee liegt und die Temperaturen in den Minusbereich fallen, sei die Situation eine andere.
Natürlichkeit ist entscheidend
Fleischmann ist der Ansicht, dass die Gärten möglichst naturbelassen bleiben sollten. "Wenn auf den Grünflächen viele Thujahecken und Zypressen angepflanzt werden, finden die Tiere keine Nahrung", weiß der 76-Jährige. Durch eine natürliche Vielfalt hätten die Wildtiere demgegenüber eine realistische Chance zu überleben.