Neuses feiert seine 85. Kirchweih
Autor: Günter Hanna
Neuses, Dienstag, 28. August 2018
Am 2. September feiern die Neuseser die Weihe der St. Sebastianskirche vor 85 Jahren. Der Bau des Gotteshauses verlangte den Bürgern einige Kosten und Mühen ab.
Der 17. September 1933 war für Neuses ein denkwürdiger Tag, denn Erzbischof Jacobus von Hauck konsekrierte das nach vielen Mühen und Opfern endlich fertiggestellte Gotteshaus, das dem Pestheiligen St. Sebastian geweiht wurde. Nun feiern die "Neusiche" in diesem Jahr zum 85. Mal ihre "Kerwa".
Aus der Ortschronik geht hervor, dass der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus in Neuses schon sehr alt war. Den Bürgern war kein Opfer zu groß, um sich diesen Traum zu erfüllen. Schon um die Jahrhundertwende wollte man unter Bürgermeister Georg Hummel die kleine Kirche von Kleinziegenfeld nachbauen. Die Pläne dazu sind heute noch vorhanden. Nur aus Geldmangel wurde aufgegeben. In den 1920er Jahren wurde dann unter Bürgermeister Lorenz Richter als Behelf der "Betsaal" eingeweiht.
Bau mit Spenden finanziert
Zu dieser Zeit hatten die Neuseser Fuhrwerksbesitzer Steine von den Gemeindesteinbrüchen zum "Plan" gefahren. Hier war früher eine kleine Erhöhung, gerade recht für ein Gotteshaus. Aber beim Bau des Hochwasserdammes um die Jahrhundertwende wurde diese Anhöhe abgetragen, deshalb steht die Kirche heute tiefer als die vorbeifahrende Straße. Jetzt wurden auch Geldspenden zusammengetragen, etwa 2000 Mark von der politischen Gemeinde. Auch der katholische Jugendverein spielte mit dem Theaterstück "Der Friedensengel" 2000 Mark ein. Mit einer Spendensammlung in ganz Bayern wurden 14 000 Mark eingenommen. Zusammen mit den großzügigen Spenden der Neuseser Bürger bildete dies den Grundstock für den Kirchenbau. Da noch alle Fuhrwerksbesitzer, wie in alten Zeiten beim Frondienst, kostenlos von der Hummendorfer Ziegelei Backsteine herbeiholten, konnte vor fast genau 84 Jahren, am 18. September 1932, die Grundsteinlegung erfolgen.
Der Bau der Kirche war mit 56 000 Mark veranschlagt worden, doch wurden letztendlich nur 35 000 Mark benötigt. Allerdings kamen noch die Kosten für die Inneneinrichtung dazu. So wurde der Chorraum mit den zwölf Aposteln und eine Christkönigsstatue ausgestattet, die zusammen 9000 Mark kosteten. Weiterhin wurde ein Marienalter in München angefertigt, der 2300 Mark kostete und später durch eine moderne Rosenkranzmadonna ersetzt wurde. Dazu kamen weitere Einrichtungskosten.