Neuer Service für Wanderer in Kronach
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Montag, 23. November 2015
Staatssekretär Albert Füracker übergab am Montag den Geodätischen Referenzpunkt im LGS-Gelände in Kronach. An diesem Ort kann man Navis, GPS-Geräte und Smartphones checken, ob die auch wirklich die Koordinaten anzeigen, wo man ist. Wir haben eine Bilderstrecke.
Die Lucas-Cranach-Stadt hat eine weitere Attraktion: Im LGS-Gelände befindet sich der 38. bayerische Geodätische Referenzpunkt. Da kann man schauen, ob GPS-Gerät, Smartphone oder Navi richtig eingestellt sind.
Gut platziert wurden die beiden wetterfesten Tafeln, denn sie stehen am Frankenweg und im LGS-Gelände in Kronach. Da kommen jede Menge Wanderer und Radfahrer vorbei. Die können quasi im Vorbeigehen checken, ob ihre elektronischen Geräte richtig eingestellt sind. Fatal wäre es, wenn die schlauen Dinger ihre Nutzer in die Irre leiten würden, meinte Staatssekretär Albert Füracker (CSU) am Montag in Kronach. Über 50 Navigationssatelliten umkreisen ständig die Erde und übermitteln laut Füracker die tatsächliche Position des Nutzers auf die Endgeräte. "Und hier in Kronach können alle Nutzer ihr Gerät kostenfrei auf Funktionalität prüfen", unterstrich der Staatssekretär.
Ziel des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung ist es, dass bis Ende 2016 jeder Landkreis über mindestens einen Ge odätischen Referenzpunkt verfügt. Da der 38. solche Punkt in Kronach liegt und es im Freistaat 71 Landkreise sowie 25 kreisfreie Städte gibt, ist der Frankenwald relativ rasch zum Zuge gekommen.
Wo bin ich?
Das ist auch ein Verdienst von Detlef Arnold, dem Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Kulmbach mit Nebenstelle in Kronach. Dessen Mitarbeiter haben die beiden Tafeln installiert und fest verankert. "Viele fragen sich - frei nach Robert Lemke - nicht mehr ,Was bin ich?‘, sondern ,Wo bin ich?‘", stellte Arnold die Bedeutung der Geodätischen Referenzpunkte heraus. Die Nutzung der Geodaten werde immer wichtiger.
Bei der Suche nach dem Platz für den Geodätischen Referenzpunkt habe man im ehemaligen Landesgartenschaugelände den idealen Ort gefunden.Auch Landrat Oswald Marr (SPD) schwärmte, besser hätte man den Platz nicht wählen können. Die Zukunft gehöre der Digitalisierung und dem GPS, war sich Marr sicher. Wichtig sei dabei, dass die Geräte verfügbar seien. Weil das LGS-Gelände in Kronach gut genutzt wird, hoffte der Landrat, dass die beiden Tafeln von Vandalismus verschont bleiben.
Kronachs Dritter Bürgermeister Markus Wich (CSU) dankte dafür, dass die Stadt Kronach als Standort für den Referenzpunkt ausgewählt worden sei.
Geodäsie In der Mathematik verwendet man den Begriff geo dätisch für die theoretisch kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf gekrümmten Flächen - die geodätische Linie, welche auf der Erdkugel einem Großkreis (Orthodrome) entspricht.
Punkt Der Geodätische Referenzpunkt in Kronach befindet sich:
306,0 Meter über Normalnull
50 Grad 14,0304' nördl. Breite
11 Grad 19,0967' östl. Länge