In Neuengrün ist im vergangenen Jahr ein alter Brauch wieder aufgelebt. Das heißt, für jedes Neugeborene wird ein Obstbaum gepflanzt.
Die Initiative hat der Gartenbauverein ergriffen. Zweite Vorsitzende Rita Gareis erläutert, wie die Arbeitseinteilung für das Pflanzen des Baumes zu sein hat. "Die Tradition besagt, dass das Pflanzloch für den Lebensbaum vom Vater ausgehoben wird und er ihn auch einpflanzt. Der Mutter bleibt es dann überlassen, den Baum anschließend gut anzugießen."
Den Baum dann zu hegen und zu pflegen bleibt den jungen Familien als Verpflichtung erhalten. Und das ist gut so, denn wie der Baum wächst, eines Tages Früchte bringt und wie ein "Fels in der Brandung" den Stürmen widersteht, so soll es auch ihren Kindern ergehen.
Und so trat auch Jörg Deuerling mit Hacke und Schaufel an, um den Mirabellenbaum für seine Tochter Jule auf einem kleinen Rasenstück vor seinem Haus zu pflanzen. In der heißen Sonne und unter den anfeuernden Rufen von Freunden und Bekannten hob er das Pflanzloch aus. Lang hat es gedauert, denn Verschnaufpausen mussten sein.
Assistiert von den Söhnen Jonas und Jan bewässerte dann Mutter Nadine das zarte Bäumchen, neugierig beäugt von Jule, die nicht so richtig verstand, was das für ein Rummel war. Den zweiten Baum, einen Pflaumenbaum, bekamen Dominik Lang und Sabine Schubert für ihre Tochter Johanna. Sie werden ihn später zusammen vor ihrem Haus in Wellesberg einpflanzen.
Die Bäume, die im letzen Jahr gepflanzt wurden, haben schon einen Winter überstanden und teilweise bereits Früchte getragen. Der Gartenbauverein will auch im nächsten Jahr wieder Bäume zur Verfügung stellen, um sie neuen Erdenbürgern zu schenken.
Mit einer Hüpfburg und anderen Spielgeräten konnten sich auch alle anderen Kinder beim Pflanztag austoben. Außerdem gab es auch ganz vorsichtig das Insektenhotel an der Rückseite des Buswartehäuschens zu betrachten, das gemeinsam mit den Kindern und Reinhold und Bernd Schmidt gebaut und angebracht wurden.