Neuengrün: eine Wallfahrt für den Frieden
Autor: Michael Wunder
Neuengrün, Dienstag, 29. August 2017
Am Samstag findet im schönen Runddorf Neuengrün wieder die Friedenswallfahrt statt.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen Kriegsheimkehrer, aus Dankbarkeit ihrer Rückkehr, jährlich eine Wallfahrt nach Neuengrün durchzuführen. Tausende waren noch in Gefangenschaft.
Im Jahr 1946 fand die erste Heimkehrerwallfahrt statt, bei der Prälat Georg Werthmann, ehemaliger Militärpfarrer und Stadtpfarrer von Kronach, sprach. Er wurde später Militärgeneralvikar in Bonn, Initiator war der Kronacher Heimatdichter Andreas Bauer. 1947 wurde ein Friedenskreuz von Weihbischof Arthur Michael Landgraf eingeweiht. Ein Jahr später war die Uraufführung des Legendenspiels von Neuengrün, das von Andreas Bauer geschrieben wurde. In den ersten Jahren waren Politiker die Festredner. 1948 sprach Kultusminister Alois Hundhammer. Mehrmals war Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident Josef Müller (Ochsensepp) in Neuengrün. 1952 war der CSU-Bundestagsabgeordneter Franz-Josef Strauß der Festredner. Die Heimkehrerwallfahrt wurde später in Friedenswallfahrt umbenannt.
Zur mittlerweile 72. Friedenswallfahrt laden nun der Dekanatsrat Kronach und Teuschnitz sowie die Kuratiegemeinde Neuengrün-Wolfersgrün für den kommenden Samstag ein. Die Abholung der Wallfahrer erfolgt um 18 Uhr am Ortseingang. Zur Begleitung des Musikvereins "Frankenwald" Windheim zieht man in das Gotteshaus in Neuengrün ein. Dort findet die Übergabe der Friedensstandarte statt. Sie wird von der Vorsitzenden des Pfarreienverbundes Kronach-Süd Gudrun Kalter an Wolfgang Romig übergeben. Dieser verpflichtet sich, dass die Pfarreien des Dekanats Teuschnitz monatlich eine Friedensbetstunde abhalten.
Vom Papst gesegnet
Vor 22 Jahren wurde zur 50. Friedenswallfahrt die vom akademischen Bildhauer Heinrich Schreiber entworfene neue Standarte angefertigt und einige Zeit später von Papst Johannes Paul II. in Rom gesegnet. Der Heilige Vater bat den früheren Dekanatsratsvorsitzenden Heinz Hausmann, weiterhin für den Frieden in der Welt zu beten. Auch heuer werden wieder viele Wallfahrer aus dem gesamten Frankenwald erwartet. Viele von ihnen kommen seit Jahrzehnten nach Neuengrün, um für den Frieden in der Welt zu beten. Unter ihnen wird auch wieder der langjährige Diözesansekretär Heinz Hausmann sein, der in diesem Jahr zum 50. Mal ohne Unterbrechung, davon 48 Mal als Organisator der Wallfahrt, dabei sein wird. Er freut sich, dass es nach ihm mit den beiden neuen Dekanatsratsvorsitzenden Christian Behner (Dekanat Kronach) und Wolfgang Romig (Dekanat Teuschnitz) gut weitergeht. Ebenso erfreut zeigt sich Heinz Hausmann, dass die Pfarrgemeinden gerne die Friedensbetstunden durchführen und in Neuengrün mit der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Silvia Welscher und Mesner Ludwig Dietz zwei Bürger vor Ort großen Einsatz zeigen und alljährlich zum Gelingen der Wallfahrt beitragen.