Neue Halle und mehr Parkplätze
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Dienstag, 07. Mai 2019
In der Sitzung am Montag beschließt das Gremium den Neubau einer Lagerhalle für den Bauhof und spricht sich für eine Verlängerung des Projektes "Kommunalmarketing" für weitere drei Jahre aus.
           
Eine klare Gegenposition bezieht man zur Fortschreibung des Regionalplans Südthüringen bezüglich Vorranggebiet für Windenergie W 9 Judenbach- Föritz am "Konreuth". Ausführlich informierte Bürgermeister Rainer Detsch (FW) über Gespräche und Einwendungen der Kommunen Föritztal (Thüringen), Pressig und Stockheim sowie des Landkreises Kronach.
Der vom Land Thüringen erstellte "Regionalplan Südwestthüringen" sieht vor, den bewaldeten Höhenzug "Konreuth" von Neukenroth in Richtung Welitsch und Heinersdorf als Vorranggebiet für Windenergie auszuweisen. Hiergegen bezieht die Gemeinde Stockheim in der Montagssitzung einstimmig eindeutig Stellung.
Das Vorranggebiet W 9 Judenbach-Föritz ist geplant auf einen Höhenzug entlang des "Grünen Bandes", dem sogenannten Konreuth, der das Tal der Tettau markant nach Südwesten hin und das Tal der Haßlach markant nach Westen hin begrenzt. Der Konreuth ist zu den Orten Welitsch (Bayern) und Heinersdorf (Thüringen) hin durch eine starke Geländekante gekennzeichnet, die sich bis zu 200 Meter über das Talgelände erhebt.
Negative Raumwirkung
Windräder mit einer Höhe von circa 230 Meter würden eine äußerst negative und weithin sichtbare Raumwirkung erzeugen, die durchaus als bedrückend empfunden werden kann. Aufgrund der räumlichen Lage würden Schallemissionen und Schattenwurf besonders stark auf den Gemeindeteil Neukenroth, Gemeinde Stockheim, treffen.
Die Gemeinde Stockheim sieht ihre Entwicklungsmöglichkeiten schwerpunktmäßig im Bereich des naturnahen, sanften Tourismus. Dazu müsse eine intakte Natur- und Waldlandschaft wie sie derzeit besteht, unbedingt erhalten werden, so die Meinung des Gremiums. Windenergieanlagen würden mögliche Förderungen für heimische und länderübergreifende Tourismusprojekte gefährden oder gar ausschließen. Der Naturpark Frankenwald schließt sich unmittelbar an die Naturparks Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge- Obere Saale an. Zusammen bilden die Naturparks ein geschlossenes Gebiet von circa 400 000 Hektar. Das Vorranggebiet liegt im Grenzbereich Naturpark Thüringer Wald und Naturpark Frankenwald. Die Störungen auf dem Konreuth betreffen den direkt angrenzenden Naturpark Frankenwald unmittelbar. "Die enorme Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und des Landschaftserlebnisses ist aus Sicht der Gemeinde Stockheim nicht tragbar", so das Gremium weiter. Der Gemeinderat der Gemeinde Stockheim stimmte einstimmig der vorgeschlagenen Stellungnahme zum Vorranggebiet W 9 Judenbach-Föritz und der Eingabe an die Regionale Planungsstelle Südwestthüringen beim Thüringer Landesverwaltungsamt in Suhl zu.
Der Rathauschef erklärte ausdrücklich nicht gegen Windkraft zu sein, aber berechtigte Vorbehalte gegen das Vorranggebiet zu haben. Stefan Häfner (FW) ging so weit zu sagen, dass Thüringen dieses Projekt vor die Türe des Frankenwaldes plane und somit die Verantwortung nach Bayern verlagern wolle. Nach einiger Diskussion, aus der der Wille zur Fortsetzung des Projektes "Kommunalmarketing" hervorging, stimmte das Gremium bei einer Gegenstimme von Gerhard Wolf einer Verlängerung von drei Jahren mit einem Kostenaufwand per Jahr von 3000 Euro, zu. Stefan Beetz (CSU) bat um eine Terminvorschau und Themenvorgabe wie weiter vorgegangen werden soll.
Desweiteren beschäftigte sich der Gemeinderat noch mit dem Bauvorhaben des Bauhofs. Dieser soll eine neue Lagerhalle mit einer Länge von 30 Meter und Breite von zehn Meter erhalten.