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Netzwerk hilft den Unternehmen


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Freitag, 20. Mai 2016

Mit Hilfe des Innovationszentrums Kronach und von Bayern Innovativ wurde ein Beraterverein ins Leben gerufen. Dieser soll speziell in der Region agieren.
Sie wollen in und um Kronach Unternehmen mit einem regional geprägten Netzwerk von Spezialisten unterstützen: Vorsitzender Erhard Jersch mit seiner Vorstandskollegin, Gabriele Freifrau von Thüringen-Reichenbach. Foto: Veronika Schadeck


Das Beraterkompetenzzentrum Oberfranken wurde erst vor wenigen Wochen in Kronach gegründet. Es ist ein Netzwerk, in dem relevante Fachgebiete gebündelt sind. Im Wesentlichen geht es darum, Unternehmern und Selbstständigen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die beiden Vorstandsmitglieder Erhard Jersch und Gabriele Freifrau von Thüringen-Reichenbach erklären in einem Gespräch mit unserer Zeitung, warum es ihrer Ansicht nach das Netzwerk braucht. Beide sprechen von der zunehmenden Digitalisierung und der damit verbundenen "Industrie 4.0", von einer wachsenden Komplexität der Aufgaben, von Spezialsierung sowie von bevorstehenden Generationenwechseln in Unternehmen. Sie sprechen vom Fachkräftemangel und von der Abwanderung in der heimischen Region. "Wenn hier nicht gegengesteuert wird ...", sagt Erhard Jersch.


Andere Ausgangslage

Er und sein Team im Beraterkompetenzzentrum Oberfranken wollen den Unternehmern Hilfestellungen dahingehend geben, wie diese sich auf die Veränderungen einstellen können. Da er und sein Team aus der Region kämen, könne mit sehr viel mehr Flexibilität gearbeitet werden, als bei bundesweit tätigen Beratern. "Das heißt", ergänzt Gabriele Freifrau von Thüringen-Reichenbach, "dass die Rahmenbedingungen der Unternehmen in der Region den Mitgliedern bekannt sind. Es können kurzfristig persönliche Gespräche anberaumt werden."
Handlungsbedarf für die Unternehmer sei vorhanden, ist Jersch überzeugt. In diesem Zusammenhang spricht er davon, dass Arbeitgeber attraktiver werden müssen, um Mitarbeiter zu gewinnen beziehungsweise zu halten. "Eine gute Bezahlung reicht heutzutage nicht mehr aus." Die jungen Menschen wollten eine Balance zwischen Job und Freizeit. Für einen Unternehmer müsse künftig der "Mensch" zur Chefsache werden. Es wird darum gehen, wie die Chefs ihre Mitarbeiter "stärker mitnehmen und ein möglichst hohes Potenzial herausholen können".

In diesem Zusammenhang spricht Jersch von einer Studie, wonach lediglich 15 Prozent der Arbeitnehmer voll motiviert seien. Etwa 70 Prozent machten Dienst nach Vorschrift, und 15 Prozent hätten innerlich schon gekündigt. Dadurch "verlaufen Löhne im Sand".

Künftig werde es auch darum gehen, das im Unternehmen entwickelte Know-how zu schützen. Das Wort "Vertrauen" werde aber auch zunehmend eine Rolle spielen, ist von Thüringen-Reichenbach überzeugt. Das Beratungsnetzwerk "Beraterkompetenz Oberfranken" will nun die Unternehmen bei all diesen Herausforderungen unterstützen. Es sei ein Netzwerk, in dem regionale Spezialisten wiederum über eigene Netzwerke verfügten. So könne man dort, wo es erforderlich sei, auf eine ergänzende Fachkompetenz zurückgreifen, erklärt Gabriele Freifrau von Thüringen-Reichenbach.


Das Netzwerk



Mitglieder "Beraterkompetenz Oberfranken" existiert erst wenige Wochen. Zu den Mitgliedern zählen Spezialisten aus den Bereichen Existenzgründung und Festigung, Marketing, Prozessentwicklung, E-Commerce & Logistik, Produktion, Fördermittelberatung, IT sowie Recht.

Synergien Entstanden ist der Verein mit Unterstützung des Innovationszentrums Kronach und Bayern Innovativ. Vision ist es, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialisten Synergieeffekte für Unternehmen aus Oberfranken zu schaffen.