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Nervenkitzel in der Bratwurstbude


Autor: red

Kronach, Dienstag, 01. Juli 2014

Während mehrere hundert Menschen am Montagabend in der Kühnlenzpassage zitterten, ob die deutsche Fußballnationalmannschaft das Viertelfinale erreichen wird, stand einer zwar ganz in der Nähe der großen Leinwand. Doch gesehen hat Robert Bayerkuhnlein von dem Spiel trotzdem nur wenig.
Robert Bayerkuhnlein Foto: Corinna Igler


Bangen, hoffen, zittern - so lässt sich die Stimmung in der Kühnlenzpassage von Montagabend wohl am besten beschreiben. Die mehreren hundert Besucher des Public Viewings fieberten mit der deutschen Nationalmannschaft um den Einzug ins Viertelfinale mit. Immer wieder sprangen sie schon von den Bänken auf, bevor sie aber jubeln konnten, mussten sie sich schon wieder enttäuscht setzen - bis zur Verlängerung, als zwei Tore für Jogis Jungs fielen.

Einer stand zwar ganz in der Nähe der Kühnlenzpassage, hat diesen Fußballkrimi aber dennoch nicht gesehen, sondern nur gehört: Robert Bayerkuhnlein von der Metzgerei Höring. Vor der Passage brät er bei jedem Spiel der Deutschen Bratwürste. Über den Spielstand ist er - auch wenn er das jeweilige Spiel immer nicht sehen kann - trotzdem bestens informiert: "Ich höre ja, wenn gejubelt wird oder geflucht", nimmt Robert Bayerkuhnlein es gelassen. Und auch die Kunden hielten ihn auf dem Laufenden.
Doch gestern Abend hielt es nach 90 Minuten selbst ihn nicht mehr in seiner Bratwurstbude. Als nach 90 Minuten noch keine Zuschauer aus der Kühnlenzpassage kamen, schaute er sich doch mal um und verfolgte die Verlängerung im Eingangsbereich.

Am Freitag ist er wieder vor Ort - zum Bratwurstbraten. Und sollte es wieder ein Fußballkrimi werden, wird sicherlich auch Robert Bayerkuhnlein nichts mehr hinter seinem Grill halten.