Familienbetrieb seit 40 Jahren: Firma in Kronach schließt erfolgreich eine Marktlücke
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Gundelsdorf, Dienstag, 20. August 2019
Robert Karg ist seit vier Jahrzehnten selbstständig. Am Anfang hat er nur Treppen gebaut, heute fertigt er fast alles aus Stein. Die Geschichte seiner Selbstständigkeit ist besonders interessant.
Der 57-jährige Robert Karg kann in Gundelsdorf inzwischen auf 40 Jahre Selbstständigkeit zurückblicken. Die Geschichte dieser Selbstständigkeit ist besonders interessant, weil es keine Ausbildung für den Beruf gibt, den er ausübt.
Treppenbau aus Stein als Marktlücke erkannt
Er hat weder Steinmetz noch Bildhauer gelernt: Als Maurer entdeckte er den Treppenbau aus Stein als Marktlücke. Diese Tätigkeit übt er nun schon 40 Jahre erfolgreich im Landkreis Kronach aus. Heute beschäftigt Karg in seinem Familienbetrieb fünf Mitarbeiter aus der eigenen Familie.
Über das Auf und Ab eines Handwerksbetriebs in der Region kann Robert Karg nach vier Jahrzehnten viel erzählen. "Es war eine schwere Zeit", sagt er und seufzt. 1978, als er gerade erst 17 Jahre alt war, bat ihn der Vater, bei der Gründung eines Betriebs als stiller Gesellschafter einzusteigen. Das Augenmerk sollte auf dem Treppenbau liegen. Beide hatten in dieser Branche bereits in einem Betrieb nahe Kronach zusammengearbeitet; Robert absolvierte dort eine Maurerlehre. "Was wollt ich machen?", sagt er. "Wir haben uns unter schwierigen Verhältnissen, damals mit noch einem Bruder von mir, ein Geschäft aufgebaut."
Schwere Anfangszeit
Erste Abnehmer für die Treppen - zunächst noch aus Kunststein gefertigt - fanden sich im Coburger Raum. Dafür hieß es täglich über zwölf Stunden hart arbeiten. "Wir hatten keine technischen Hilfsmittel: Alles wurde per Hand getragen und bearbeitet, auch der Mörtel wurde in Handarbeit gemacht."
Erst Mitte der 1980er kam der Durchbruch für die Firma. Ein neues Betriebsgelände und eine Werkstatthalle entstanden in Gundelsdorf unmittelbar an der B85. Dort ist heute noch der Firmensitz.
"Wir stellten die Fertigung um auf Naturstein, und die Nachfrage war groß", erzählt Karg weiter.
Kundenakquisition war kaum notwendig, denn der Standort war so günstig, dass die Kunden von allein kamen, sich hier beraten ließen und ihre Bestellungen aufgaben. "Dann konnten wir auch weiter in Technik investieren." Ein Kleinlaster mit Kran, die computergesteuerte Schneidmaschine, Gabelstapler et cetera sorgten für große Erleichterung der Arbeit.