Narrenhafte Fettnäpchen in Förtschendorf
Autor: Maria Löffler
Kronach, Sonntag, 16. Februar 2020
Wenn Kinder ihren Lehrern die Welt erklären, Zwerge Frauen das Kochen beibringen und ihren Männern das Heimwerken, dann ist Büttenabend in Förtschendorf.
Was haben der "Eilazwerg," ein Heimwerker mit "zwaa linka Händ", ein tschechisches "Zimmemaala," ein "krass böser Wolf" Bismarckheringe, ein früher Tod und ein Christbaum aus Bodenhaltung gemeinsam? In Förtschendorf weiß man das, denn in den Büttenabend am vergangenen Wochenende hatte man wieder alles gepackt, was der Fasching hergibt. Und das sind eben vor allem Sketche, Büttenreden, Tänze und ganz viel Unterhaltung.
Die Aufsicht über die Schar an Narren, Tänzern und Multi-Talenten hatte das Prinzenpaar samt Elferrat. Prinz Stefan der II., der "den Floriansjüngern vorsteht und Prinzin Lisa die I., die Neuankömmlingen dienende Regentin," behielten alles scharf im Blick. Das Sagen hatte aber vor allem Zeremonienmeisterin Silvia Heinlein. Und sie behielt auch den kleinen Ritter Nika Bätz im Auge, einem schwertschwingenden Sechsjährigen, der ganz genau wusste, warum die Zitronen sauer sind.
Und nachdem das ein für allemal geklärt war, betrat Angelina Bätz die "Fötschadoffe Bühna." Sie, die sich mit einem Vater abplagen musste, der zwar "ein Heimwerker mit Köpfla, obe zwa linka Händ" sei, klagte ihre liebe Not. Am Ende wussten alle, warum die Familie wegen eines tropfenden Wasserhahnes zwei Tage lang "ins Wohnzimmer schwimmen musste," oder sie jetzt Eiswürfel pinkelt. "Und wenn bei uns ane klingelt, geht die Kühlschranktür auf."
Bezaubernd, ein Wort, das vor allem auf die Kleinsten der Fötschadoffe Narrenschar zutrifft. Die Krabbelgruppe tanzte über die Insel mit zwei Bergen direkt in die Herzen der Gäste. Und märchenhaft ging's weiter, denn der "Eilazwerg" (Pater Helmut Haagen) hatten einen Riesen-Auftritt.
Ganz schön beschäftigt sei er damit, den Pressiger Frauen das Kochen beizubringen und den Männern mit den linken Händen das heimwerken. Und dabei musste er aufpassen, dass ihm der Pressiger Gemeinderat nicht seinen Schatz unter dem Hintern weg klaut.
Dank seiner Zauberkräfte ist der Chef der SPD jetzt aber mit dem Zwerg "auf Augenhöhe" und der von der CSU strahlt als Osram-Glühbirne zur "Zwergen-Light-Show." Selbst mit Bestechung habe es bei ihm nicht funktioniert, denn auf das Zwergenbier vom Gemeinderat Couderc müsse er nur furzen. Lieber seien ihm da schon "die Kurzen."
Und dass das alles kein gutes Ende nehmen konnte, schien eh klar. Der Pressiger Gemeinderat war in einen ICE-Tunnel geraten und sei dort plattgemacht worden. "Aber es sind ja bald wieder Wahlen," tröstete der Eilazwerg.