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Närrische Kinder übernehmen die Herrschaft


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Sonntag, 11. November 2012

In der Faschingshochburg Steinwiesen fand der Auftakt für die neue Session ohne ein Prinzenpaar der Erwachsenen statt. Bürgermeister Gerhard Wunder übergab deshalb die Rathausschlüssel an das Kinderprinzenpaar in der Hoffnung: "Ihr gebt wenigstens nicht so viel Geld aus wie die Großen."
Bürgermeister Gerhard Wunder übergab den Rathausschlüssel an das Kinderprinzenpaar Prinzessin Anna-Sophia I. und Prinz Sandro I.


Fesch sehen sie aus, die beiden Kinder, die in dieser Faschingssession als Kinderprinzenpaar die Faschingshochburg Steinwiesen vertreten. Prinzessin Anna-Sophia I. und Prinz Sandro I. sind echte Faschingsnarren. Seit Jahren sind sie fester Bestandteil des närrischen Treibens in Steinwiesen.

Anna-Sophia ist mit ihren acht Jahren bereits seit vier Jahren bei der Kindergarde und Sandro (11) hat einen Sitz im Kinderelferrat, der allerdings in diesem Jahr anderweitig besetzt werden musste. Die beiden sind auch sonst sehr aktiv, Anna-Sophia ist sehr musikalisch und singt in Wallenfels beim Kinder- und Jugendchor "angels" nicht nur gemeinsam mit den anderen, sondern auch solo. Außerdem lernt sie Geige spielen und ist im Turnverein. Sandro turnt sehr erfolgreich und engagiert sich als Ministrant in der katholischen Pfarrkirche Mariae Geburt.

Noch etwas schüchtern aber schon voller Elan und Eifer freuen sich die beiden auf ihre Auftritte als Prinzenpaar.

"Ich wollte schon immer mal Prinzessin sein, mit schönem Kleid und eben allem drumherum", bekennt Anna-Sophia und war deshalb auch sofort dazu bereit, als sie vom Präsidenten der Faschingsgesellschaft, Wieland Beierkuhnlein, gefragt wurde. Und der Prinz? "Ein wenig hab ich schon überlegt, aber mit Anna-Sophia macht es bestimmt viel Spaß", sagt Sandro.


Der "schwarze Mann" aus Wallenfels

Beim traditionellen Rathaussturm am 11.11. um 11.11 Uhr waren außer dem Kinderprinzenpaar Anna-Sophia I. und Sandro I. noch die "Kneipenstürmer" aus Nurn und natürlich die Faschingsgesellschaft mit scheidenden Prinzenpaaren, Prinzengarde und Elferrat dabei. Auch die Rodachtalbürgermeister zeigten sich solidarisch mit Steinwiesen, vor allem wegen des fehlenden Prinzenpaares.

"Ich biete Euch an, eine Stellenausschreibung in den ,Wilde-Rodach-Boten‘ zu setzen", sagte der Zweite Bürgermeister der Stadt Wallenfels, Jens Korn (CSU), der als "schwarzer Mann" mit roter Krawatte und in Begleitung der Wallenfelser Garde zum Rathaussturm gekommen war. Und auch Josef Daum (CSU) aus Nordhalben konnte es sich nicht verkneifen, zuzugeben, dass bei der Vergabe des Stadtumbaumanagements der Punkt "finden eines Prinzenpaares für Steinwiesen" vergessen worden ist und unverzüglich nachgebessert werden solle, um eine Castingshow und die Belebung des Fremdenverkehrs zu gewährleisten.


Großzügige Hilfsangebote

Norbert "Nobby" Gräbner (SPD) hingegen hatte seine Bedenken bezüglich des neuen Therapiezentrums, das hoffentlich nicht wegen McDonald's eingerichtet wurde. Er hatte ja schon einmal aus seinem Gemeindegebiet einen Prinzen gestellt.

Bei diesem großzügigen Hilfsangebot waren Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) und FGS-Präsident Wieland Beierkuhnlein sprachlos, obwohl die Zukunft mit einem Prinzenpaar aus der ach so geliebten Stadt Wallenfels nicht gerade den Erwartungen entsprechen würde. Vielleicht fällt ja der Aufruf des scheidenden Prinzenpaars Karin und Daniel doch noch auf fruchtbaren Boden und bis zum nächsten wichtigen Termin in dieser Faschingssession, dem Prinzentreffen am 6. Januar 2013, finden sich doch zwei Mutige, die Steinwiesen auch als Prinzenpaar repräsentieren.

Stellenausschreibung Gesucht wird ein Prinzenpaar für Steinwiesen. Es muss nicht reich sein und das Alter spielt auch keine große Rolle. Aber es muss faschingsbegeistert sein, närrisch und ausgelassen. Der Prinz ein stattlicher Mann, die Prinzessin schön und lieblich - eben so wie in all den vergangenen Jahren. Lachen sollen sie können, tanzen wäre nicht schlecht und ein klein wenig trinkfest von Vorteil. "Gebt Euch einen Ruck und macht mit, denn wenn sogar Kinder den Mut dazu haben, warum nicht die Erwachsenen? Und wenn nicht jetzt ein Prinz oder eine Prinzessin, wann dann?", fragt sich Präsident Wieland Beierkuhnlein. Interessierte können sich jederzeit bei ihm melden.