Nähe zum Bürger ist FW-Kandidat Michael Zwingmann wichtig
Autor: Veronika Schadeck
Neuses, Donnerstag, 20. Sept. 2018
Michael Zwingmann kandidiert für die Freien Wähler. In vielen Bereichen sieht er Handlungsbedarf.
Sieben Monate ist es her, dass die Freien Wähler für den Stimmkreis Lichtenfels-Kronach Michael Zwingmann für die Landtagswahl einstimmig nominiert haben. Damals begründete er seine Entscheidung damit, dass er sich für die Menschen in der Region einsetzen wolle. Aber was versteht er darunter?
Der 44-jährige Vater zweier Töchter überlegt nur für einen kurzen Moment. "Man muss das Ganze sehen, wenn man die Region voranbringen will." In diesem Zusammenhang spricht er von den vielen Initiativen, vom Ehrenamt. Er erwähnt das Event "Kronach leuchtet". Aber bürgerschaftliches Engagement und Veranstaltungen alleine reichten nicht aus, um mehr Menschen anzusiedeln. Das sind zwar wichtige Mosaikstein, aber "da müssen mehr Zahnräder ineinander greifen". Diesbezüglich spricht er von passenden Infrastrukturen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Schulangeboten etc..
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Handlungsbedarf
Zwar sei im Landkreis in den vergangenen Jahren einiges passiert, aber man dürfe deshalb nicht alles schön reden. Handlungsbedarf sieht der IT-Manager in vielen Bereichen, beispielsweise bei der Bahnanbindung und beim Ausbau B 173/B 303 - gerade wegen der vielen Pendler. Oder auch bei der Nahverkehrsanbindung, der überhandnehmenden Bürokratie beispielsweise im Pflegebereich und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Wohnungsbau
Bei der Frage, ob er denn in der Tat daran glaube, als Landtagsabgeordnete gerade in diesen Bereichen für seine Heimat etwas ändern zu können, sagt er: "Ja, denn sonst würde ich nicht kandidieren." Zwingmann geht auf seine Vorstellungen ein: Dabei nennt er den Wohnungsbau und die permanent steigenden Baukosten. Hier müsste der Staat unterstützend einwirken, wenn ein Investor Sozialwohnungen schaffen will. Denn: "Die Baukosten sind hier höher als die Mieteinnahmen - das ist nicht wirtschaftlich - da macht keiner mit." Kronach könne aber auch keine Sozialwohnungen schaffen, weil das sind freiwillige Leistungen seien. Diese könne aber die Stadt nicht tätigen, weil sie aufgrund ihrer Finanzlage dem Haushaltskonsolidierungskonzept unterliegt.
Weiter spricht der Freie Wähler davon, dass sich der Verwendungszweck von Stabilisierungshilfen nicht nur auf die Pflichtaufgaben beschränken sollte. Es sollte möglich sein, dass eine Kommune mit diesen Geldern auch einen Stadtbus finanzieren kann und somit auch behinderte Bürger ihre Arztbesuche und Einkäufe tätigen können.
Pflegebereich stärken
Im Pflegebereich müsste zudem die Dokumentation im Verhältnis zur Arbeitszeit stehen. Es könne nicht sein, dass 50 Prozent und mehr für Schreibarbeiten verloren gingen, während die eigentliche Arbeit, nämlich die Pflege von Alten und Kranken, auf der Strecke bleibt. Zudem müssten die Regionalbahnen ihre Fahrpläne auch für ländliche Räume attraktiver machen gestalten. "Als kleiner Kommunalpolitiker habe man in diesen Bereichen keine Chance, etwas zu ändern. Als Landtagsabgeordnete dagegen schon", betont Zwingmann.
Der 44-Jährige nennt Beispiele, in denen die Freien Wähler ihre Interessen in München durchgesetzt haben. In diesem Zuge spricht er von der Abschaffung des achtjährigen Gymnasiums, der Abschaffung der Studiengebühren und der Straßenausbaubeitragssatzung. Das nächste Ziel sei die Abschaffung der Kitagebühren.