Nach Lockerungen: Kronacher Einzelhändler atmen auf, Sorgen in der Gastronomie
Autor: Dominic Buckreus
Kronach, Donnerstag, 16. April 2020
Die Kronach Händler schöpfen Hoffnung und bereiten sich auf die Wiedereröffnung vor. Die Gastronomen müssen allerdings weiter auf gute Nachrichten warten.
Schrittweise soll die Kronacher Innenstadt wiederbelebt werden. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gab am Donnerstag bekannt, dass Bayern die Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie etwas langsamer lockern will als andere Bundesländer.
So dürfen Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter ab dem 27. April wieder öffnen, genau so wie Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen. Schon ab dem kommenden Montag sind Bau- und Gartenmärkte dran, Friseure müssen sich bis zum 4. Mai gedulden.
Bei den Kronacher Händlern ist deshalb Erleichterung spürbar. Allerdings müssen sie ihre Läden nun auch auf die neuen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften vorbereiten.
Pia Engelhardt, Geschäftsführerin Modetreff
Nachdem der erste Schock überwunden war, hat man sich beim Modetreff viele Gedanken gemacht, um die Situation zu meistern. Auf große Resonanz stieß ein Bring- und Rückholservice, so Geschäftsführerin Pia Engelhardt: "So konnten wir trotzdem etwas Umsatz realisieren." Auch im Internet auf Facebook und Instagram seien der Modetreff und die Filiale M1-Shop viel aktiver gewesen, "um unseren Kunden ständig neue Outfits zu präsentieren". Für die Wiedereröffnung sei man vorbereitet, Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel seien vorhanden, der etwa 400 Quadratmeter große Laden werde auf die Vorschriften ausgerichtet. Und Ware sei genug vorhanden. "Wir stehen bereit und hoffen, dass unsere Kunden wiederkommen. Unsere Verkäuferinnen brennen darauf, wieder etwas zu verkaufen."
Christina Schneider, Chefin Friseursalon Haarverliebt
Christina Schneider ist froh, nun Planungssicherheit zu haben, auch wenn sie sich aus geschäftlicher Sicht eine frühere Eröffnung gewünscht hätte. "Ich verstehe aber natürlich, dass man auf die Gesundheit Rücksicht nehmen muss", sagt die Chefin des Friseursalons Haarverliebt. Die vergangenen Wochen habe sie genutzt, um sich über mögliche Hygienemaßnahmen zu informieren. "Ich denke, in diesen zweieinhalb Wochen ist es machbar, alles Nötige umzusetzen."
Dann erwartet sie eine große Nachfrage bei den Terminen. "Unser Laden ist von der Größe her gut aufgestellt, so dass die Kunden beruhigt sein können und in gewissen Abständen sitzen können. Wir können die Termine nun auch so vergeben und sinnvoll planen, damit wir nicht zu viele im Salon sitzen haben."
Sylvia Ciolka, Geschäftsführerin Blumentöpfchen
Der Lieferdienst hat dem Blumenladen von Sylvia Ciolka über die Krise geholfen. In den vergangenen Wochen war die Geschäftsführerin des Blumentöpfchens in Kronach vor allem mit dem Ausliefern ihrer Pflanzen beschäftigt. "Das war schon stressig und aufwendig, und natürlich gab es auch Umsatzeinbußen. Aber die Kunden waren so nett, und viele haben bestellt. Das hatte ich nicht erwartet. Es gab keine Beschwerden und es hat alles geklappt. Ich denke, wir haben das Beste draus gemacht", sagt sie. Vor der Wiedereröffnung gebe es jedoch Schwierigkeiten bei der Versorgungskette, denn noch könnten nicht alle Händler liefern. Topfpflanzen oder Schnittblumen seien kein Problem, bei speziellen Aufträgen werde es wohl noch zwei bis drei Wochen dauern.