Nach Lecks im Versorgungsrohr: Umweltminister inspiziert die Ködeltalsperre
Autor: Sandra Hackenberg
Kronach, Dienstag, 18. Februar 2020
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber verschaffte sich persönlich in Mauthaus einen Überblick über die Bauarbeiten am Stausee.
Sie haben etwas von einer Bypass-Operation am offenen Herzen, die Bauarbeiten an der Ködeltalsperre. Doch in Mauthaus geht es nicht um die Blutversorgung im menschlichen Körper, sondern um Leitungen, die 400.000 Haushalte mit Trinkwasser versorgen. Die Chirurgen, das sind die Einsatzkräfte des THW, die seit drei Wochen Tag und Nacht vor Ort operieren.
Hinter den Kulissen tüfteln die Verantwortlichen genauso eifrig an Lösungen, um die Wasserversorgung nach dem leckgeschlagenen Transportrohr zu gewährleisten.
Für Bayerns Umweltminister und gebürtigen Oberfranken Thorsten Glauber war es darum selbstverständlich, sich persönlich einen Eindruck über die Lage zu verschaffen.
Der 49-Jährige zeigte sich bei seinem ersten Besuch beeindruckt von dem massiven Bauwerk und nutzte die Gelegenheit, den Stollen im Damm sowie den Entnahmeturm im Stausee aus nächster Nähe zu besichtigen - "eine Ehre, die, glaube ich, nicht jedem zu Teil wird."
Das alleine war jedoch nicht der Anlass für Glaubers Besuch: Im Gepäck hatte er an diesem verregneten Montag vor allem jede Menge Dank und Wertschätzung für die Beteiligten: die Fernwasserversorgung Oberfranken, das Kronacher Wasserwirtschaftsamt, das Landesamt für Umwelt in Hof - und vor allem die gut ein Dutzend THW-Ortsverbände, die "im 24-Stunden-Betrieb arbeiten".
Kursierende Geistermeldungen zur Sicherheit zügig entkräftet
Nicht nur, dass direkt nach Bekanntwerden der Lecks kursierende Geistermeldungen bezüglich der Sicherheit zügig entkräftet worden seien. Der Umweltminister wies noch einmal darauf hin, dass es sich bei den Einsatzkräften ausschließlich um Ehrenamtliche handelt, die ihre Freizeit opfern oder von ihren Arbeitgebern temporär freigestellt werden: "Man kann das gar nicht hoch genug anrechnen, auch das Verständnis der Familien und Arbeitgeber." Nur so hätte in kürzester Zeit eine funktionierende Versorgungsleitung mit Schläuchen hergestellt werden können.