Nach dem "Tellerrand-Blick" gab es das Zertifikat "Europass Mobilität"
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 30. Oktober 2015
Schüler der Tourismusschule Franken und des Fachbereichs Metalltechnik der Lorenz-Kaim-Berufsschule sammelten bei Aufenthalten in Ungarn praktische Erfahrungen. Am Donnerstag erhielten sie - wie auch teilnehmende Lehrer - das Zertifikat "Europass Mobilität".
"Die Ungarnfahrt war sehr interessant und wir konnten viele Eindrücke über Land und Leute sammeln. Wir konnten in Bezug auf Tourismus einiges dazulernen" - Zu diesem Fazit kamen Johanna Schmitt und Sabrina Schneider. Anhand einer Power-Point-Präsentation zeigten die beiden angehenden staatlich geprüften Assistentinnen für Hotel- und Tourismusmanagement Erfahrungen und Erlebnisse von insgesamt 16 Schülern der Tourismusschule Franken, die - mit einem betreuenden Lehrerteam - eine Kulturreise nach Ungarn unternommen hatten. Damit sollten die jungen Leute praktische Erfahrungen in lokalen Tourismusbetrieben in der Partnerstadt Kiskunhalas beziehungsweise deren Umgebung sammeln. Die Fahrt fand im Rahmen des EU-Förderprogramms "Erasmus +" statt - ebenso wie der Auslandsaufenthalt einer Abordnung des Fachbereichs Metalltechnik, ebenfalls nach Kiskunhalas.
"Vor fast acht Jahren wurde die Idee der Internationalisierungsstrategie des Berufsschulzentrums Kronach geboren. Das war eine sehr weise Entscheidung", meinte Schulleiter Rudolf Schirmer. Interkulturelle Kompetenz, lebenslanges Lernen und berufliche Mobilität seien bedeutende Elemente der beruflichen Bildung. Durch die Teilnahme an den EU-Angeboten wie "Erasmus +" und dem Engagement der Lehrkräfte sowie der Schüler sei es gelungen, eine Internationalisierungsstruktur an der Schule zu etablieren, bei der die regionale Vernetzung aller an der beruflichen Bildung Beteiligten im Vordergrund stehe. Sehr freute er sich, zur Zertifikatsübergabe starke Partner des Beruflichen Schulzentrums begrüßen zu können - so Hubert Zapf, Sachgebietsleiter für Familie und Soziales bei der Stadt Kronach und Verantwortlicher der Städtepartnerschaft, die pädagogische Mitarbeiterin der VHS Kronach, Annegret Kestler, sowie Fred Wunder in Doppelfunktion - seitens des IHK-Gremiums Kronach wie auch als Vater, wurde doch auch dessen Sohn an diesem Tag mit dem "Europass Mobilität" bedacht.
"Arbeitsmarkt öffnen"
Dass die Berufsschule in den vergangenen 25 Jahren die Partnerschaft mit Kiskunhalas aufrecht erhalten konnte, sei - so der Oberstudiendirektor - vielen zu verdanken - so den Lehrern, allen voran Albin Reif, wie auch der Stadt Kronach, der er für die finanzielle Unterstützung dankte.
Dass aus der Schulpartnerschaft später eine Städtepartnerschaft hervorgegangen sei, sei umso schöner. Schirmer zeigte sich stolz auf das Engagement seiner Lehrkräfte - so hätten Ursula Lieb und Heike Regulin viel Zeit und Arbeit in die Formulierung des Förderantrags investiert. Mit dem "Europass Mobilität" wolle man auch die Vergleichbarkeit von Qualifikationen auf europäischer Ebene erleichtern, erklärte Regulin in ihrer Projektvorstellung. Man versuche damit, den Arbeitsmarkt zu öffnen und für alle gleich zugänglich zu machen. Neben ihrem 14-tägigen Betriebspraktikum in Kiskunhalas - mit Praktika in verschiedenen Betrieben wie einem Reiterhof, einem Weingut, im Hotel und Restaurant - hatten die angehenden Assistentinnen für Hotel- und Tourismusmanagement viele abwechslungsreiche Erlebnisse von Land und Leute gesammelt.
Als gemeinsames - mit den Schülern der Partnerschule - durchgeführtes Projekt hatten die Werkzeug- beziehungsweise Industriemechaniker in Kiskunhalas sich für einen selbstgebauten Tischkicker entschieden. Damit sollte den Ausbildungsinhalten der Fertigungstechnik, Montagetechnik, Dokumentation, Beschaffung und Verbesserung von vorhandenen Bauteilen Rechnung getragen werden. Sprachprobleme wurden mit Hilfe von modernen Medien überwunden.